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Ceyhun entschuldigt sich

■ SPD und Bündnisgrüne nehmen den umstrittenen Büroleiter in Schutz

Frankfurt/Main (taz) – Bündnis 90/Die Grünen und die SPD stellten sich gestern im hessischen Landtag gemeinsam hinter Ozan Ceyhun von den Bündnisgrünen. Ceyhun hat nach Auffassung der Union in seinem in der Türkei erschienen Buch „Ein Türke in Deutschland“ die Bundesrepublik „mit dumpfer Hetze beleidigt“. Unter anderem hatte Ceyhun Asylbewerberheime in Deutschland mit den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten verglichen.

Ceyhun habe sich von seinen „törichten Äußerungen“ distanziert und sich dafür entschuldigt, erklärten SPD und Bündnisgrüne übereinstimmend. Er ist inzwischen von Familienministerin Nimsch strafversetzt worden. Der Exleiter des Büros für Einwanderer, Flüchtlinge und ausländische Arbeitnehmer durfte – bei gleichen Bezügen – eine vakante Stelle im Bereich der allgemeinen Jugendhilfe besetzten.

Auch der Sprecher von pro asyl, Heiko Kauffmann, bezeichnete die Reaktion der CDU, die weiter die Entlassung von Ceyhun fordert, als „überzogen“. Dessen Äußerungen verurteile man zwar; als Büroleiter im Ministerium sei Ceyhun aber für pro asyl „immer ein wichtiger Gesprächspartner gewesen“. Auch der interkulturelle Beauftrage der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau lobte die „gute Zusammenarbeit“ mit Ceyhun und seinem Stab.

FDP und CDU kündigten ein parlamentarisches Nachspiel an. Der Unionssprecher im Landtag, Dirk Metz, erklärte: „Die Äußerungen von Ceyhun sind auch eine Verhöhnung der Millionen von Menschen, die in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten ermordet wurden.“ Aus dem Ministerium war zu hören, es werde geprüft, ob Ceyhun nicht vielleicht doch seine Dienstpflichten verletzt habe. Sollte dies der Fall sein, drohten „arbeitsrechtliche Konsequenzen“. kpk

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