Erdbeeren trotz Sonnenmangel

■ Gute Ernte für Deutschlands beliebteste Früchtchen erwartet

Die Bauern in Schleswig-Hol-stein und in Mecklenburg-Vorpommern rechnen trotz des kühlen Sommers mit einer guten Erdbeer- ernte. Auch die für Hamburg zuständige Obstbauversuchsanstalt in Jork (Kreis Stade) erwartet eine „normale Ernte“. Weniger optimistisch sind die Landwirte in Niedersachsen: Den dortigen Früchten fehlen Sonne und Aroma, zudem seien die Preise im Keller.

In der vergangenen Woche begann in Schleswig-Holstein die Ernte. „Die Qualität ist gut, auch wenn noch ein bißchen die Sonne fehlt“, sagte Klaus Nasilowski von der Landwirtschaftskammer. Auf den jetzt etwa 600 Hektar würden pro Jahr etwa 6000 Tonnen geerntet – ein Viertel davon von Selbstpflückern. 15 Prozent werden im Straßenverkauf vermarktet. Neu sei, daß jetzt auch der Einzelhandel bedient werde. Den Rest nehme die Marmeladenindustrie ab. Die Preise in der durchschnittlich dreiwöchigen Saison dürften denen des Vorjahres entsprechen.

Das Seeklima bekommt offenbar auch den aromatischen Beeren, die nach Angaben der Produzenten der Deutschen beliebteste Früchtchen sind. „Wir haben ein Klima vorgefunden, wie es besser für Erdbeeren nicht sein kann“, schwärmt Jan van Leeuwen, Leiter eines Erdbeerhofs bei Wismar. Das Wasser wirke wie eine große Klimaanlage. Es treten keine plötzlichen Kälteeinbrüche auf, die während der Blütezeit zu erheblichen Verlusten führen. Auch der Seewind kann nützlich sein, wenn er die Temperaturen im Sommer nach unten drückt. lno