■ Wer zahlt wo und wie?
: Studiengebühren in anderen Ländern

In den Niederlanden mußten Studentinnen und Studenten schon immer für ihr Studium zahlen. Derzeit beträgt die Studiengebühr pro Jahr 2.250 Gulden (1.980 Mark). Doch auch die niederländische Regierung spart bei der Bildung. Bis 1999 sollen die Gebühren auf 2.750 Gulden (2.420 Mark) erhöht werden. Parallel dazu erhalten alle Studierenden seit 1986 ein elternunabhängiges Grundstipendium, das noch Anfang der 90er Jahre rund 7.000 Gulden (6.160 Mark) jährlich betrug. Seit Anfang des Jahres erhalten alle StudentInnen monatlich nur noch 425 Gulden (374 Mark).

Anders in Australien. Hier müssen StudentInnen seit 1989 Studiengebühren bezahlen, zur Zeit belaufen sie sich auf 2.442 Dollar (2.745 Mark) pro Jahr. Ein weltweites Novum ist die Art der Finanzierung: Die Gebühr richtet sich am zukünftigen Einkommen der Akademiker aus. StudentInnen können die Gebühren während ihres Studiums zahlen oder aber erst dann, wenn sie berufstätig sind. Bezahlen müssen sie erst, wenn sie ein Einkommen erzielen, das dem durchschnittlichen Jahreseinkommen in Australien entspricht. Derzeit sind das brutto 27.675 Dollar (31.100 Mark). Reale Zinsen werden bei der Rückzahlung nicht erhoben, die Schuld erhöht sich nur entsprechend der Inflationsrate. Studien gehen davon aus, daß rund 95 Prozent aller Männer die Studiengebühren bis zu ihrem 65. Lebensjahr an den Staat zurückgezahlt haben. Bei den Frauen sind die Erwartungen geringer. flo