Werftenchef angezeigt

■ Erneute Strafanzeige im Zuge des Vulkan-Konkurses

Berlin (taz) – Im Zuge des Vulkan-Konkurses hat die PDS-Fraktion in Mecklenburg-Vorpommern Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Die Bremer Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem gegen den Bremer Werftenunternehmer Detlef Hegemann. Hegemann hatte 1993 zusammen mit dem Bremer Vulkan Verbund zu 30 Prozent die Volkswerft Stralsund (VWS) gekauft. Dafür habe er 300.000 Mark bezahlt, seine Anteile aber bereits ein Jahr später für 1,2 Millionen Mark an den Vulkan Verbund verkauft.

Laut Strafanzeige, die der taz vorliegt, bestehe „der dringende Verdacht, daß [...] weitere 7.200.000 an Unternehmen der Hegemann-Gruppe geflossen sind“. So soll die VWS für einen „fiktiven Beratervertrag“ 1,85 Millionen Mark an Hegemann gezahlt haben. Auf Anweisung vom mittlerweile in Untersuchungshaft sitzenden Hennemann, damals Vulkan-Vorstandschef, sollen Millionen an Hegemann gegangen sein. Der und die zum Vulkan gehörende Flender Werft hätten die Volkswerft Stralsund ausgesogen. Neben den Rechnungen über angeblichen „Know-how-Transfer“ an die VWS, erhielt die VWS auch Rechnungen von einer Firma auf der Kanalinsel Jersey. 3,15 Millionen Mark sollte sie für „bezogene Leistungen in indonesischen Gewässern“ bezahlen. ufo