Casablanca in Hamburg

■ Infocafé vor der Ausländerbehörde

Gäbe es nicht schon eines in Harburg, sie hätten es auch „Rick's Café“ nennen können: das gestern eröffnete „Café Exil“ in der Spaldingstraße 43, direkt gegenüber der Ausländerbehörde. Mit Kommerz allerdings haben dessen BetreiberInnen nichts im Sinn. Sie bieten Menschen, die mit der nicht gerade gut beleumundeten Ausländerbehörde zu tun haben, eine Anlaufstelle in unmittelbarer Nähe an.

Eine ähnliche Initiative gab es bereits vor rund drei Jahren, als AntirassistInnen verschiedener Herkunft wochenlang mit dem „Dschungel-Bus“ vor der damals noch am Hauptbahnhof residierenden Behörde protestierten und den BesucherInnen halfen. Im „Café Exil“ stehen die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen AusländerInnen mit Kaffee, Informationen und Rat zur Seite.

Geplant sind Infotafeln, die die aktuellen Verfahrensweisen in der Behörde erläutern und Veranstaltungshinweise geben. Broschüren in den wichtigsten Migrantensprachen sollen erstellt, Übersetzungen ermöglicht und Begleitung angeboten werden. Daneben wird Dokumentationsarbeit zu Vorfällen in der Behörde geleistet. Betroffene können die zentral gelegenen Räume auch als Kontaktstelle und zum Telefonieren nutzen.

Das Café wird finanziert und organisiert von verschiedenen Migrantengruppen, antirassistischen Initiativen und Privatpersonen. Gleichwohl bedarf es kontinuierlicher Unterstützung, Sach- und Geldspenden sind höchst willkommen. „Café Exil“ öffnet morgens um sechs, mittwochs erst um acht Uhr. Kontakt: Woge e.V., Tel. 430 48 02. fg