Querrille

Afterlife – dito

(Ripe/EWM)

Ethno-Trance, jene Spielart des Trance, macht über Melodien aus der sogenannten Dritten Welt einen Teil der technoiden Räume leichter begehbar. Bei diesem Patch-work, das bei Afterlife bis auf das Didgeridoo durchweg von Sequenzern gewoben wird, kann man sich leicht blamieren oder in Beliebigkeit abdriften.

Nicht so bei dem englischen Trio, das hierzulande via EWM den Tänzern zugeführt wird. Geschickt halten sie sich in jenem Kraftfeld zwischen Machine und Mantra auf. Nur bei der Verwendung von orchestralen Klängen gleiten sie in eine allzu selbstgefällige und monströse Version der Geschichte ab. Insbesondere „Dharana“, das über eine indische Tabla läuft, zeigt dann in der zweiten housigen Version, wie sehr digitale Rhythmuserzeugung auf Erfahrungen der Dritten Welt aufbaut. Touristische Aneignung statt folkoristische Fixierung. Und dieser Sari paßt bestens in die Chill Out-Zone unserer Clubs oder das offene WG-Zimmer. Allein ihr Gefasel über das Leben nach dem Tod auf dem Cover, das den Bandnamen für „devote Seelen“ endgültig verunklaren soll, ist eben die drei Zeilen zu lang, die es benötigt. Ohne Worte überzeugender. Volker Marquardt