Startschuß für Volkspark-Arena

Deadline für geplante Mehrzweckhalle: Montag ist Bewerbungsschluß für Investoren / HSV-Stadion mit 45.000 Plätzen geplant  ■ Von Marco Carini

Endspurt um die geplante Mammut-Arena im Volkspark: Am Montag müssen die Bauherren und Investoren für den Bau der geplanten Mehrzweckhalle ihre Pla-nungsunterlagen in der Stadtentwicklungsbehörde (Steb) einreichen. Vier Bewerber sind noch im Rennen: Die Hamburger Wirtschaftsberatungsgesellschaft „Richter & Partner“, die Euskirchener „Sportagentur Rüdiger Schmitz“, die Hamburger „Deuteron Immobilien“ und das US-Unternehmen „HOK“, das nach Insider-Informationen seine Bewerbung aber möglicherweise noch im letzten Moment zurückzieht.

Die drei Konzepte mit deutscher Beteiligung gleichen sich vor allem in einem Punkt: Die Firmen-Gruppen wollen ein neues Fußballstadion bauen, daß rund 45.000 ZuschauerInnen faßt. In der neuen Volkspark-Arena soll es neben Bundesliga-Fußball auch Mammut-Konzerte geben. Zumindest zwei Anbieter wollen den Hamburger „Super Dome“ genau an der Stelle bauen, wo heute das Volkspark-Stadion steht. Die alte Betonschüssel soll Stück für Stück umgebaut werden – der HSV müßte zwei Jahre auf einer Baustelle spielen.

Der größte Unterschied zwischen den Konkurrenz-Konzepten: Während sowohl Richter & Partner als auch die Deuteron neben dem Stadion noch eine überdachte Halle mit knapp 15.000 Sitzplätzen für Sport- und Kulturveranstaltungen planen, will Schmitz auf die Zusatzarena verzichten. Der Firmenzusammenschluß, dem auch der holländische Baukonzern „HBM“ angehört, will statt dessen durch ein Stadion-Schiebedach die Freiluft-Arena bei Bedarf zur Mehrzweckhalle umwandeln. Bei Freizeit-Veranstaltungen, die nicht die gesamte Arena füllen, soll diese geteilt werden können. Ein besonderer Clou: Bei Konzerten soll die gesamte Rasenfläche aus dem Stadion gebracht werden können. Daneben wollen Schmitz und die „HBM“, die schon die neuen Fußballarenen in Eindhoven und Rotterdam aus dem Boden gestampft hat, auf jede „Randbebauung“ verzichten. Rüdiger Schmitz: „Wir wollen nur das Stadion bauen.“ Ganz anders die Deuteron und Richter & Partner. Sie wollen die Rendite vor allem aus zusätzlichen Freizeit- und Sporteinrichtungen, Einkaufspassagen und Restaurationsbetrieben erwirtschaften.

Die Steb will jetzt schleunigst mit der Hamburgischen Landesbank und der Warburg-Bank vor allem die Finanz-Konzepte der Investoren auf Herz und Nieren prüfen. Denn die Kosten für den Arena-Park belaufen sich – je nach Anbieter – auf 300 bis 600 Millionen Mark. Im Oktober soll sich dann der Senat für ein Konzept entscheiden.

Der Investorengruppe wird anschließend das Volkspark-Gelände für ein Jahr anhand gegeben, um die Planungen bis ins letzte Detail zu vertiefen. Ende 1997 soll dann mit dem Bau des Millionen-Projektes begonnen werden. Bernd Meier, Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde: „Wenn alles glatt geht können wir Silvester 1999 in der neuen Arena feiern.“