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Lufthansa bleibt phantasielos

■ Entlassungen sollen Verluste und Krise schmälern

Frankfurt/Main (taz) – Daß es bei der Lufthansa AG nicht zum besten steht, ist seit der letzten Hauptversammlung Anfang Juli 1996 kein Geheimnis mehr. Die Gewinne erodieren, die Fluggastzahlen sinken – Krisenmanagement ist angesagt. Ohne Vorwarnung hat die Lufthansa jetzt knapp 100 MitarbeiterInnen gekündigt, frei nach dem Motto: Last hired – first fired. Um Ärger mit Betriebsrat und Gewerkschaften zu vermeiden, trennt sich die Lufthansa von allen Beschäftigten, die noch in der sechsmonatigen Probezeit sind.

Auf einer außerordentlichen Betriebsversammlung auf dem Frankfurter Flughafen wurde gestern der Lufthansa-Vorstand für diese Blitzaktion heftig kritisiert. Ohne andere Sparmöglichkeiten überhaupt nur zu prüfen, setze die Lufthansa jetzt die gerade erst angestellten MitarbeiterInnen einfach vor die Tür. „Vorausschauende Personalpolitik“ könne das nicht genannt werden. Die Beschäftigten befürchten zudem, daß weitere Massenentlassungen bereits für den Herbst dieses Jahres geplant sind.

Das allerdings dementierte der Vorstand. Doch bei anhaltend schlechter Ertragslage des Unternehmens müsse auch über weitere Einsparungen nachgedacht werden, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Der Vorstand beklagte erneut die verzerrte Wettbewerbssituation im Flugverkehr durch staatliche Subventionen für ausländische Fluglinien wie die Air France oder die spanische Iberia. kpk

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