Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

Apollo 13 USA 1995, R: Ron Howard, D: Tom Hanks, Bill Paxton, Kevin Bacon

„Ein Satz des Schriftstellers William Dean Howell erklärt den phänomenalen Erfolg des Films in den USA: Was das amerikanische Publikum will ist eine Tragödie mit einem glücklichen Ende.“ (The Observer) Kino im Stadionbad

B

Das Baumhaus USA 1994, R: Jon Avnet, D: Kevin Costner, Elijah Wood

„Leider poltert Costner durch Wüsten von selbstgestrickten Weisheiten wie ein arbeitsloser Prediger auf der Suche nach einer Pfarrei. Sein Spiel enthält nicht den geringsten Hinweis darauf, daß er das Drehbuch als die pompöse Faselei erkennt, die es offensichtlich ist.“ (Sight and Sound) City

Der bewegte Mann Deutschland 1994, R: Sönke Wortmann, D: Til Schweiger, Katja Riemann, Joachin Krol

Eine auf zwei Comics von Ralf König basierende Komödie: „Die Situation des Heteros unter Schwulen erinnert bisweilen an die Preußen unter Bayern oder die Yuppies unter Punks. Im Grunde ist „Der bewegte Mann“ die Transformation eines Schwulencomics in ein Buddy Movie mit ein paar Beziehungsturbulenzen drumherum“ (epd-film)

Kino im Stadionbad

The Birdcage USA 1996, R: Mike Nichols, D: Robin Williams, Gene Hackman, Nathan Lane

„Mike Nichols hat es sich leicht gemacht und einen vollständigen Abklatsch des Molinaro Films „Ein Käfig voller Narren“ geliefert, von allen Gags bis hin zu den rosa Socken des „fein“ gekleideten Albert. Alles in allem: alter Wein in rundum erneuerten Schläuchen.“ (epd-Film)

UT-Kinocenter, City/ Originalfassung im UFA-Palast

Black Day Blue Night USA 1995, R: J.S. Cardone, D: Mia Sara, Michelle Forbes

In diesem Sommer kommen viele „Frauenfilme“ in die Kinos, weil die Filmverleiher darauf spekulieren, daß die Männer eh zuhause bleiben um zuerst Fussball und jetzt bald die Olympiade im TV zu verfolgen. „Black Day Blue Night“ fällt auch in diese Kategorie, denn er erzählt von zwei Frauen „on the road“: die eine hat ihren Gatten verlassen (allerdings nicht wegen permanentem Sportglotzen) und die andere hat ihren Job als Kellnerin gekündigt. Europa

D

Desperado USA 1995, R: Robert Rodriguez, D: Antonio Banderas, Salma Hayek, Quentin Tarantino

„Rodriguez konzentriert sich hier ganz auf die extrem blutigen Schießereien und den makaber komischen Unterton, der den vielen sich ähnelnden Szenen dann doch erstaunlich viel Witz gibt. Der Film ist natürlich reiner Unsinn, aber man kann viel Spaß haben an den Auftritten von Bandereas, Hayek und Tarantino.“ (Time Out) Cinema

Don Juan DeMarco USA 1995, R: Jeremy Leven, D: Marlon Brando, Johnny Depp, Faye Dunaway

Schönster Eskapismus, bei dem die Flucht in die Traumwelt selbst zum Thema wird. Ein junger Amerikaner mit spanischem Akzent und Kostüm wird von einem Psychiater behandelt: er glaubt, der größte Liebhaber der Welt zu sein. Seine Phantasiewelt ist so poetisch und sinnlich, daß er den abgebrühten Seelenklempner und die Zuschauer schnell davon überzeugt, daß es sich in solch einem Wahn viel schöner leben läßt als in der schnöden Realität. Johnny Depp spielt diesen Traumtänzer mit viel Charme und Witz. Aber die Sensation des Films ist, daß der alte, fette und nuschelnde Brando scheinbar ohne jede Anstrengung noch viel verführerischer wirkt als sein jüngerer Co-Star. (hip) Kino im Stadionbad

Dunston – Allein im Hotel USA 1995, R: Ken Kwapis, D: Jason Alexander, Faye Dunaway u.a.

„Kinder retten Tiere; Tiere helfen Kindern, über sich selbst hinauszuwachsen. Diesem fundamentalen und oft variierten Thema widmet sich auch Kwapis' turbulente Komödie, in der der kleine Kyle den zum Stehlen abgerichteten Orang-Utan Dunston aus den Fängen seines brutalen Herrchens befreit. Ein amüsanter, streckenweise ziemlich rasanter Kinderfilm, in dem Rupert Everett die köstliche Karikatur eines Fieslings gibt.“ (tip) Ufa-Stern, UT-Kinocenter

E

Echte Kerle Deutschland 1995, R: Rolf Silber, D: Christoph M. Ort, Tim Bergmann

„Ein junger Macho wird von seiner Lebensgefährtin auf die Straße gesetzt, findet Unterschlupf bei einem sympathischen Schwulen und läutert sich zum besserer (sprich: softeren) Mann. Diese - zugegeben gar nicht schlechte - Story hat sich Filmemeacher Rolf Silber schon vor etlichen Jahren ausgedacht. In der Zwischenzeit aber haben sich reihenweise aufgeplusterte Machos im Bett der neuen deutschen Witzischkeit flachgelegt, in „Allein unter Frauen“, „Nur über meine Leiche“, „Japaner sind die besseren Liebhaber“ - und vor allem in dem Schwulitätenhit „Der bewegte Mann“. Darum sieht Silbers im spießigen Mief der Frankfurter Polizei angesiedelter Film, der durchaus mit lichten Augenblicken aufwartet, am Ende unweigerlich aus wie ein Sammelsurium der bewährten Heiterkeitszutaten: alles ziemlich homogen.“ (Der Spiegel) UFA-Palast, Wall- und Ziegelhof-Kino (OL), Apollo (WHV)

Ein Schweinchen namens Babe USA 1995, R: Chris Noonan, D: James Cromwell, Magda Szubanski

„Das muß man erstmal auf die Beine stellen: Sprechende Tiere in einem Spielfilm, und das als Unterhaltungsstück für alle von 8 bis 80. Chris Noonan setzte diese unverfrorene Viecherei beschwingt und schweinisch gut in Szene.“ (Bremer) UT-Kinocenter und Muwi-Filmkunst OL)

El Mariachi USA 1992, R: Robert Rodriguez, D: Carlos Gallardo /Originalfassung mit Untertiteln

„Der Film ist eine (im Stil wie in den Kosten) ökonomische Satire auf den Machismo und die Liebesschnulzereien im mexikanischen Kino. In der Art einer „Invasion der Datenhacker“ erzählt der Film von Gaunern mit Computern in den Gefängniszellen; der Gute, der Böse und der Häßliche kommunizieren per Handy, und ein hübscher junger Mariachi-Musiker geht gegen die Konkurenz der Synthesizer baden. Im Stil erinnert das an die ironischen Kamera-Scherze von „Blood Simple“, dem ersten Film der Brüder Coen. Die Art seines Humors – eine Mischung aus Ironie und überzogener Parodie – erinnert an Jim Jarmusch, gekreuzt mit einem heterosexullen Almodovar – wie immer das aussehen könnte.“ (taz) Kino 46

F

Flirting with Disaster USA 1996, R: David O. Russell, D: Patrcia Arquette, Ben Stiller

„Das Thema: Identitätssuche und Beziehungsfrust. Die Form: Komödie. Die wesentliche Zutaten: ein irrender Adoptivsohn auf der Suche nach seinen Wurzeln, eine kriselnde junge Ehe, unsäglich viele wortreiche Dialoge und einige libidinöse Verstrickungen. Wenden Sie sich nun gleich angeekelt ab? Nichts wäre dümmer. Denn mit der üblichen konfektionierten Haushaltsmischung aus Probemfilm und Komödienstadel hat „Flirting with Disaster“ nur vermittelt - und dies höchst ironisch - zu tun. Ein Film, der brilliant zeigt, wie man aus einer abgeschmackten Vorlage intelligentes und witziges Kino machen kann, das auch noch etwas zu sagen hat. Wenn es auch nur eine bissige Replik auf die Identitäts- und Versöhnungssucht im amerikanischen Kino ist.“ (epd-Film) Filmstudio, UT-Kinocenter und Casablanca (OL) sowie Apollo (WHV)

From Dusk Till Dawn USA 1996, R: Robert Rodriguez, D: Quentin Tarantino, Georg Clooney, Harvey Keitel

Für seinen Soulbrother Rodriguez holte Tarantino sein allererstes Skript aus der Schublade, überarbeitete es und spielt zu allem Überfluß auch noch eine der Hauptrollen. So daß man unmöglich sagen kann, wer von den beiden bei diesem Film für welchen Blutfleck verantwortlich ist. Die letzten 40 Minuten wird nur noch herumgeballert, gebissen und geschrien. Auch wenn Rodriguez noch so rasant inszeniert und schneidet, verliert man schnell den Überblick und das Interesse daran, wer schon untot ist oder noch ungebissen auf alle anderen eindrischt. Und so hofft man auf ein möglichst baldiges Morgengrauen. Nicht etwa weil dann alle Bösen in den ersten Sonnenstrahlen zerschmelzen, sondern weil der Titel verspricht, daß der Film mit ihm endet. (hip) Ufa-Palast, Casablanca (OL), Schauburg

H

Heat USA 1995, R: Michael Mann, D: Robert De Niro, Al Pacino

„Clever war es, „Heat“ tatsächlich als Tragödie zu inszenieren. Manns Film ist das klassische Drama zweier ewig zweifelnder, fatalistischer Männer, eingebettet in einen effizient und spannend gedrehten Thriller. Die Geschichte zweier tragischer Helden, die in dem festen Glauben, die Welt würde nach den von ihnen entworfenen Regeln funktionieren, Sympathieträger und Loser zugleich sind. Zum Schluß möchte man niemanden sterben sehen, so sehr sind die Grenzen zwischen Gut und Böse ambivalent geworden, ist das Scheitern im Menschlichen in den Vordergrund gerückt.“ (taz) Modernes

Der Hexenclub USA 1996, R: Andrew Fleming, D: Rubin Tunney, Fairuza Balk, u.a.

„Teenager Sarah ist sich immer als Außenseiterin vorgekommen. Auch an der neuen Schule fühlt sie sich in dieselbe Rolle gedrängt. Dann lernt sie Bonnie, Nancy und Rochelle kennen, drei Mädchen, die von anderen geschnitten und als „Zicken von Eastwick“ beschimpft werden. Um den ständigen Anfeindungen zu begegnen, gründen die vier einen Hexenzirkel. Die Zauberkräfte, die sie wecken, geraten bald außer Kontrolle.“ (Bremer) City

Hippolytes Fest Frankreich 1995, R: Laurent Benegui, D: Stephane Audran, Michel Aumont

„Ursprünglich sollte diese französische Tragikomödie „Das kleine Fressen“ heißen, was gar nicht unpassend gewesen wäre. Hippolyte muß sein Restaurant „Au petit Marguery“ aufgeben. In Rückblenden erfahren wir, warum. Regiedebütant Benegui erzählt sehr unterhaltsam seine eigene Geschichte und die seiner Eltern.“ (TV-Spielfilm) Schauburg

I

Il Postino Italien 1994, R: Michael Radford, D: Massimo Troisi, Philippe Noiret / Originalfassung mit Untertiteln

„Il Postino ist die Geschichte eines schüchternen Aushilfsbriefträgers auf einer kleinen süditalienischen Insel, der sich Anfang der fünfziger Jahre mit dem dort als Exilant lebenden Dichter Pablo Neruda anfreundet und mit dessen Hilfe durch lyrische Werbung seine Traumfrau gewinnt. Dem Regisseur Michael Radford ist ein wunderbar altmodisches, feinfühliges Rührstück gelungen. Abschiedsgala eines großen Komödianten vor dem Widerschein des Todes: Die Liebe, das ist mehr als die Liebe.“ (Der Spiegel) Kino 46

Immer Ärger mit Sgt. Bilko USA 1995, R: Jonathan Lynn, D: Steve Martin, Dan Aykroyd, u.a.

„In dieser gut besetzten und streckenweise recht vergnüglichen Militärkomödie, die auf eine populäre US-Fernsehserie der 50er Jahre zurückgeht, mimt Steve Martin den enorm geschäftstüchtigen Hauptfeldwebel einer Chaotentruppe, die ihr Kasernenrevier in eine Wett- und Kampfarena mit Glücksspiel, Hunderennen und Schlamm-Catchen umfunktioniert hat.“ (tip) UT-Kinocenter

L

Das Leben nach dem Tod in Denver USA 1996, R: Gary Fleder, D: Andy Garcia

„Das Leben nach dem Tod in Denver wird nicht einfach sein, wenn du im Schnellgang etliche Typen umgenietet hast, die dir nun drüben auflauern, um dich schön langsam in Chillipfeffer zu rösten. Die Filmhandlung beschränkt sich, wie üblich, aufs Diesseits, also auf das Umnieten in allerlei pfiffigen Versionen. Andy Garcia trägt dabei stets tadellose Anzüge und hat eine Braut, die jeden scharfen Blick wert ist. Fazit: Wer Blei mag, kriegt Blei in Mengen. Man will ja kein Spielverderber sein, doch soll niemand sagen können, er wäre nicht gewarnt worden.“ (Der Spiegel) Gondel

Leon – der Profi (Directors Cut) Frankreich 1994, R: Luc Besson, D: Jean Reno, Gary Oldman

„Nikita ist wieder da! Nur heißt sie Mathilda und ist erst zwölf Jahre alt. Der französische Kultregisseur Besson bediente sich für „Leon“ im eigenen Werk. Seine Titelfigur, der milchtrinkende, schweigende Hitman Leon, ist eine Weiterentwicklung des, ebenfalls von Reno gespielten, „Nettovoyageurs“ in „Nikita“. Und die kleine Mathilda ist eine jüngere Ausgabe der Punkerin Nikita. Bessons Film, komplett in New York gedreht, räumte in den USA und Frankreich kräftig ab.“ (TV-Spielfilm) Schauburg

Lügen haben lange Beine USA 1995, R: Michael Lehmann, D: Jeanne Garofolo, Uma Thurman

„Blondinenkomödie von Michael Lehmann. Eine verwickelte Doppelliebe zu Model-Mädchen und Mauerblümchen. Telefonturteleien aus der Badewanne und aufreibende Radiotips für rollschuhlaufende Doggen: sommerliche Schonkost mit wenig Schein und viel Sein.“ (Der Spiegel) Europa

M

Der Mann, der die Sterne macht Italien 1995, R: Giuseppe Tornatore, D: Sergio Castellitto, Tiziana Lodato, u.a.

Selbst im kargen, armen Sizilien der frühen fünfziger Jahre wußte jeder vom paradiesischen Leben der Filmstars. Und ein gewitzter Betrüger brauchte sich nur als Talentsucher der Universalia Studios in Rom auszugeben, um den Leuten für angebliche Probeaufnehmen mit seiner klapprigen Kamera das Geld aus den Taschen zu ziehen. Diese Geschichte erzählt Tornatore mit seinem neuen Film, in dem er mit einer fast schon mathematischen Konsequenz den Gegenentwurf zu seinem internationalen Kinohit „Cinema Paradiso“ liefert. Dort war etwa sein Protagonist ein warmherziger Filmvorführer, hier ist es ein misanthropischer Kameramann. Die vielen Sizilianer erzählen bei den „Probeaufnahmen“ direkt in die Kamera von ihrer Arbeit, ihren Träumen, ihrem Elend und ihrer Heimat. Für Kinder, Frauen, Bauern, Fischer, Polizisten und Banditen wird das Zelt mit der Kamera auf dem Dorfplatz zum Beichtstuhl, und Tornatore präsentiert ein buntes Kaleidoskop mit sizilianischen Charakteren und Schicksalen. (hip) Schauburg, Gondel und Casablanca (OL)

Mission: Rohr frei USA 1995, R: David S. Ward, D: Kelsey Grammer, Bruce Dern, Harry Dean Stanton

„Der Kapitän eines antiquierten Diesel-U-Boots überlistet die High-Tech-Strategen des US-Navy und besiegt beim Manöver ein hochmodernes Atom-U-Boot. Sicher umschifft der Regisseur dieses mäßig unterhaltsamen Filmes die Abgründe des Klamauks und navigiert auf dem Gebiet der seichten Komödie.“ (tip) UFA-Palast, UT-Kinocenter sowie Wall-/Ziegelhof-Kino (OL)

Mississippi Delta USA 1995, R: Phil Joanou, D: Alec Baldwin, Kelly Lynch

„Der Film, der mit einem spektakulären Flugzeugabsturz in den Golfstrom beginnt, fächert sich zu einem weitläufigen Kriminalfall auf, wenn der Ex-Polizist Dave Robicheaux diejenigen sucht, die für den Absturz verantwortlich sind. Aber der Film braucht zu lange, um in Schwung zu kommen, und erinnert an die Lektüre von Büchern, die man ständig neu anfangen muß, weil man sich nicht mehr daran erinnert, was im letzten Kapitel passierte.“ (Herald Tribune) Ufa-Stern

Moonlight & Valentino USA 1995, R: David Anspaugh, D: Elisabeth Perkins, Whoopi Goldberg, Kathleen Turner, Jon Bon Jovi

In diesem Sommer setzen die Filmverleiher alle Hoffnungen auf sogenante Frauenfilme, denn die Männner sind für sie viele Wochen lang an Fußball und Olympia verloren. Mit Kathleen Turner, Whoopi Goldberg und Jon Bon Jovi (der in seiner ersten Filmrolle nicht viel mehr leisten muß als nett und verführerisch aus der Jeanswäsche zu kucken) ist der Film hochkarätig besetzt, aber die große Überraschung des Films ist Elisabeth Perkins in der Hauptrolle. Eindrucksvoll spielt sie hier die verletzliche, kluge und trotz allem humorvolle Rebecca. (hip) City, Wall- und Ziegelhof-Kinos (OL)

Muppets – Die Schatzinsel USA 1996, R: Brian Henson, D: Kermit, Miss Piggy, Fozzy Bär, Tim Curry

„Puppenspiel von Frank Oz. Mit Kermit als Kapitän, Miss Piggy als gleißender Königin eines Stammes wilder Warzenschweine und den grantelnden Opas Waldorf und Statler als Galionsfiguren des Schatzschiffes. Der Roman von Robert Louis Stevenson wird muppiert – Tim Curry darf einen Menschen spielen.“ (Der Spiegel) UFA-Palast, UT-Kino

N

Neues von den Kindern aus Bullerbü Schweden 1987, R: Lasse Hallström, D: Linda Bergström

Weitere Geschichten um die Jungen und Mädchen im schwedischen Dorf Bullerbü am Ende der 20er Jahre, entstanden nach den Erinnerungen von Astrid Lindgren. Eine bezaubernde, liebenswerte Beschwörung bedrohter Qualitäten des Kindseins, die weitgehend auf Dramatik verzichtet und einen sinnlichen Eindruck von Glücksmomenten und möglichem Miteinander vermittelt. UFA-Palast

Nicht schuldig USA 1996, R: Brian Gibson, D: Demi Moore, Alec Baldwin

„Schon bald mißtraut dieser Thriller der Wahl seiner Waffen. Statt auf den Kick im Kopf setzt er auf Bomben und Revolver; das Psychoduell zwische Jäger und Gejagter weitet sich aus zur blutig-biederen Schlacht. Wer gewinnt, ist absehbar. Wer verliert? Der Film selbst.“ (Der Spiegel) Ufa-Stern, UT-Kinocenter

P

Puppenmord Großbritannien 1989, R: Michael Tuchner, D: Griff Rhys Jones, Mel Smith

Ein erfolgloser Berufsschullehrer und glückloser Pantoffelheld gerät durch allerlei Verwirrungen, die durch eine aufblasbare Sexpuppe hervorgerufen werden, in den Verdacht, seine Frau ermordet zu haben. Satirische Kriminalkomödie nach dem Bestseller von Tom Sharpe, mit einer gehörigen Portion schwarzem, mitunter leicht geschmacklosem Humor. UFA-Stern

R

Rainbow Kanada/Großbritannien 1994/95, R: Bob Hoskins, D: Bob Hoskins, Terry Finn, u.a.

„Vier Freunde entdecken mit Hilfe eines herrenlosen Hundes das Ende des Regenbogens und lösen dadurch eine Naturkatastrophe aus. Die effektreiche Reise durch jenes himmlische Farbenspiel, ein geheimnisvoller Bob Hoskins und ein trotteliger Dan Aykroyd geben der intelligenten Geschichte die nötige Klasse. Doch leider verliert sich der Ideenreichtum dieses Kinderfilms. Das Unglück ufert in einen riesigen ökologischen Kollaps aus, der mit viel Gewalt in Szene gesetzt ist.“ (tip) Schauburg

Rennschwein Rudi Rüssel Deutschland 1994, R: Peter Timm, D: Ulrich Mühe, Iris Berben, Karl Lieffen

„Zuppi Gützkow, ganze neun Jahre alt, gewinnt den Hauptpreis auf einem Feuerwehrfest: ein quitschfidles Ferkel. Rudi Rüssel, wie die Kinder den rosa Vierbeiner getauft haben, ist schließlich der Grund dafür, daß die Familie ihre Wohnung verliert. Aber natürlich wäre dies keine Familienkomödie, wenn sich nicht alles in rosa Wohlgefallen auflösen würde. Regisseur Peter Timm (“Go, Trabi, Go“) gelingt erneut das Kunststück, banale Witze zu reißen, ohne dabei peinlich klamaukig zu sein.“ (TV-Spielfilm) Gondel

The Rock USA 1996, R: Michael Bay, D: Sean Connery, Nicolas Cage, u.a.

„Dies ist eindeutig der beste Actionfilm seit „Die Hard I“ und wird garantiert der Kassenschlager des Sommers. Aber wer die Klischees mit soviel Frechheit und Witz präsentiert, verdient den Erfolg. Die Autojagd ist wie in „Bullit“ - nur besser, die Achterbahnfahrt im unterirdischen Labyrinth ist wie bei „Indiana Jones“ - nur besser, und alle ziehen ihre Waffen zur gleichen Zeit wie bei „Reservoir Dogs“ - nur besser. Und dann ist da Sean Connery in einer seiner besten Vorstellungen. Wenn er auf der Leinwand erscheint, gibt er allem einen zusätzliche Kick mit seiner Autorität, seiner Selbstironie und seiner Aura des Gefährlichen. „The Rock“ ist ein Boys-Movie, aber auch die Girls haben ihren Spaß, denn Connery ist auch in seinem Alter noch ganz schön sexy.“ (Christopher Tookey) UFA-Palast, Ufa-Stern, UT-Kinocenter sowie Wall-/Ziegelhof-Kino (OL) und Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshsn.)

S

Sinn und Sinnlichkeit England 1995, R: Ang Lee, D: Emma Thompson, Hugh Grant u.a.

Statt aus der episch breiten Story um die Dashwood-Schwestern und ihrem Liebeswerben eine flache Ausstattungs-Orgie a la Merchant Ivory zu machen, hat Ang Lee so viel Laura Ashley-Atmosphäre wie nötig und so viel ironische Distanz wie möglich in seinen Film gesteckt. (Mu) City

Sommer Frankreich 1996, R: Eric Rohmer, D: Melvil Poupaud, Amanda Langlet

„Gaspard wartet in einem bretonischen Küstenstädchen auf seine Freundin Lena. Um die Zeit zu vertreiben, unternimmt er lange Spaziergänge mit der Studentin Margot, die ihn mit ihrer Bekannten Solene zu verkuppeln versucht. Als nach zwei Wochen doch noch Lena auftaucht, ist die Verwirrung perfekt. Mit heimlichem Vergnügen betrachtet man, wie sich der Held immer tiefer in diese unmögliche Situation verstrickt; und doch bleiben alle Figuren des Films so glaubwürdig und lebensecht, wie das auf der Leinwand nur möglich ist. Ein so leichtes, so unbeschwertes und doch so ernsthaftes Kino macht wohl nur noch ein Eric Rohmer.“ (tip) Atlantis

Die Spur der roten Fässer Deutschland 1995, R: Kai Wessel, D: Florian Bamberg, Meike Fellinger

Vier Freunde und der Umweltschutz! Ein Kinderkrimi, in dem Roman, Julia, Jonas und Tekin bösen Umweltsündern auf die Spur kommen, die auf einenm verlassenen Militärgelände gefährliche Fässer lagern. Diese vergiften ausgerechnet den See, in dem die Kinder in ihren Sommerferien baden wollen. Atlantis

Das Superweib Deutschland 1995, R: Sönke Wortmann, D: Veronica Ferres, Joachim Król, u.a.

„Ein Bestsellerautor, ein Erfolgsregisseur, eine bewährte Besetzung, ein dynamischer Produzent: Was soll da schiefgehen? Wortmann ist sicher einer der talentiertesten deutschen Komödienmacher. Das merkt man dem Film auch an, obwohl alles ein bißchen nach Routine riecht.“ (TV-Spielfilm) Ufa-Stern und Muwi-Filmkunst (OL)

T

Tatis Schützenfest Frankreich 1947, R: Jaques Tati, D: Jaques Tati

Tati dreht seinen ersten langen Spielfilm mit zwei Kameras: Eine belichtete den Film in einem obskuren Farbverfahren namens Thomsoncolor und erst im letzten Jahr gelang es, diese Filmrollen auch zu entwickeln. Nun kämpft Tati als rasender Briefträger eines idyllischen Dorfes mit den Windmühlen der „Rapidete“ nicht mehr in Schwarzweiß sondern in Rotgrün. Aber auch wenn man von den Farben eher enttäuscht ist, gibt die Neuaufführeung willkommene Gelegenheit, eine der gelungensten Filmkomödie aller Zeiten wieder auf der Leinwand zu sehen. Spätestens wenn Tati zum ersten Mal mit seinem Fahrrad in die Kneipe brettert, hat man vor lauter Lachen keine Zeit mehr, auf die grünen Häuser und roten Kühe zu achten. (hip) Cinema

U

Unter der Milchstraße Deutschland 1994, R: Mattias X. Oberg, D: Fabian Busch, Antonio Paradiso

Ein Schlafwagenschaffner hat es schwer: Nachts bei seiner Arbeit darf er nicht schlafen, und am Tag sitzt er meist in dem schäbigen Bahnhofsviertel einer europäischen Großstadt fest und muß sich mit zweilichtigen Gestalten, seinen merkwürdigen Kollegen und seiner ständigen Müdigkeit abplagen. So schildert es zumindest M.X.Oberg in seinem Erstlingsfilm, den er aus fantastischen Visionen zusamengesetzt hat. Wie sein junger Schlafwagenschaffner durch den Schlafentzug in rauschhafte Zustände versetzt wird, so inszeniert auch der Regisseur die verschiedenen Episoden, Zugfahrten und Abenteuer des Films als einen irritierenden Trip - als Traumreise im Zugabteil. (hip) Cinema

W

Wenn Lucy springt R: Eric Schaeffer, D: Sarah Jessica Parker, Eric Schaeffer, Elle MacPherson

„Setzen die meisten romantischen Komödien auf Stars und brilliante Dialoge, so hat die Low-Budget-Produktion „If Lucy Fell“ in dieser Beziehung wenig zu bieten. Schneiden die Frauen noch ganz passabel ab, sind der Schwachpunkt die beiden Männer. Ben Stiller präsentiert seinen exzentrischen Künstler als Ersatz-Bob-Marley mit Rasta-Zöpfen und ausgefallender Kostümierung, während Eric Schaeffer, der auch für Buch und Regie verantwortlich zeichnet, seinen Joe als oft wehleidigen Künstler zeichnet. Eine Figur, die wenig Anteilnahme zu erwecken vermag und die es dem Zuschauer schwer macht zu glauben, daß eine attraktive Frau wie Sarah Jessica Parker ihr Interesse entgegenbringt. Der Film hat einige hübsche kleine Einfälle, aber er bereichert die vertrauten Genremuster weder mit neuen Ideen noch mit exzellenter Ausführung - eine vertane Chance.“ (epd-film) Atelier, UFA-Stern

Werner – Das muss kesseln Deutschland 1996, R: Michael Schaak, Udo Beißel

„Glücklicherweise waren die Produzenten diesmal klug genug, auf eine störende Rahmenhandlung zu verzichten. Daher präsentiert sich der neue Werner als „100 % Trickfilm“, als sinnfreier Zeichentrickspaß mit extrem hohem Kult- und Bölkstoff-Gehalt.“ (V. Bleek) Ufa-Palast, UT-Kinocenter, Muwi-Filmkunst (OL), Wall- und Ziegelhof-Kinos (OL)

Workaholic Deutschland 1996, R: Sharon von Wietersheim, D: Christiane Paul, Tobias Moretti

„Die Frau liegt reglos in derBadewanne. Eine Leiche gleich im ersten Teil einer neuen deutschen Komödie? Leider nein. Rhoda ist zwar sturzbetrunken, ansonsten aber quicklebendig - und auf dem besten Weg, sich an ihrem Freund Max zu rächen. Doch mag sich Rhoda mit ihren wechselnden Männern an noch so opulente Schauplätze begeben, mag sie sich noch so sehr mit Zeitgeistkrimskrams umgeben: Logisch ist die ganze Sache nicht. Die als TV-Drehbuchautorin erfahrene Regisseurin Sharon von Wietersheim hat in ihrem Debütfilm schnell den Faden verloren und vergessen, wen oder was genau sie karikieren will.“ (Spiegel) UT-Kinocenter und Wall-/Ziegelhof-Kino (OL)

Z

Zwielicht USA 1995, R: Gregory Hoblit, D: Richard Gere, Laura Linney

„ Richard Gere spielt einen Psychiater, der von seiner Patientin Kim Basinger für dumm verkauft wird. Gere hat endgültig die schalen Manierismen des Schönlings hinter sich gelassen, die er in den 70ern kultivierte. In seinem Stil ist jetzt etwas mehr Zen.“ (Sight and Sound) Europa, Wall- & Ziegelhof-Kinos