Touristen bedrohen Vieh

■ Maul- und Klauenseuche könnte aus Südosteuropa eingeschleppt werden

Frankfurt/Main (taz/dpa) – Die Maul- und Klauenseuche stehe vor den Toren Westeuropas und stelle eine ernsthafte Bedrohung der heimischen Viehbestände dar, so die hessische Ministerin für Frauen, Arbeit und Sozialordnung, Barbara Stolterfoth (SPD). Die Ministerin warnte deshalb eindringlich vor einer „Seuchenverschleppung“ durch heimkehrende Urlauber aus der Türkei, Griechenland, Mazedonien, Albanien und Serbien. Eine solche Gefahr gehe in erster Linie von tierischen Produkten für den persönlichen Bedarf im Reisegepäck aus.

Ein absolutes Einfuhrverbot für Fleisch- und Milcherzeugnisse von Ziegen, Schafen, Rindern und Schweinen sei bereits erlassen worden. Die Kontrollen an den Grenzen der EU und auf den Flughäfen würden außerdem verstärkt. Es stehe jedoch zu befürchten, daß trotz dieser umfangreichen Vorkehrungen nicht alle Produkte erfaßt werden könnten. Rückreisende aus den betroffenen Ländern sollten deshalb auf keinen Fall Fleisch, Fleischerzeugnisse, Käse, Wolle, Haare, Federn, ungegerbte Felle, Häute oder Knochen mit nach Hause nehmen – auch nicht in kleinen Mengen.

Im Lauf der Woche waren in Griechenland mehrere Fälle von Maul- und Klauenseuche aufgetreten. Auch in Albanien und Mazedonien wurden solche bekannt. Zwar ist die Seuche für Menschen ungefährlich, in Tierbeständen kann sie sich jedoch schnell verbreiten und zu hohen wirtschaftlichen Einbußen führen. Seit 1992 werden Rinder in den Mitgliedsstaaten der EU nicht mehr vorbeugend gegen die Seuche geimpft, da die Krankheit nur noch sehr selten vorkam. Dies erhöht nun die Ansteckungsgefahr zusätzlich, so das Agrarministerium. kpk