Spekulationen um Diplomaten

■ Ist arabischer Militärattaché Opfer eines Flugzeugabsturzes?

Schwabmünchen (taz) – Zunächst sah alles nach einem „normalen“ Flugzeugabsturz aus. Am Samstag gegen 17 Uhr stürzte ein einmotoriges Flugzeug der Mindelheimer Firma Grob in Schwabmünchen bei Augsburg ab. Die beiden Insassen kamen dabei ums Leben. Inzwischen sorgt dieser Absturz für zahlreiche Spekulationen

Fest steht, daß der Flieger nach Rücksprache mit dem Tower in Schwabmünchen/Schwabegg den Flugplatz im tiefen Überflug passierte. Bei einem anschließenden Wendemanöver stürzte die Maschine dann etwa 200 Meter entfernt von der Landebahn in eine Wiese. Wie das Bayerische Landeskriminalamt erklärte, stand der Absturz nicht im Zusammenhang mit einem gleichzeitig stattfindenden Behindertenflugtag des ortsansässigen Segelflugvereins.

Zunächst erklärte das Landeskriminalamt auch, beim Copiloten der verunglückten Maschine handele es sich um den Militärattaché der Vereinigten Arabischen Emirate. Doch diese Aussage wurde wenig später revidiert. Nähere Angaben zur Person könnten nicht gemacht werden, hieß es nun.

Auch am Sonntag wollten weder die zuständige Polizeidirektion Augsburg noch das Landeskriminalamt weitere Angaben machen. Bei der Firma Grob war lediglich zu erfahren, daß es sich bei dem Piloten um einen 47jährigen Mitarbeiter handele. Sein Copilot sei einer von zwei Arabern gewesen, die sich zur Zeit bei der Firma in Mindelheim aufhielten. Ob der Besuch der Araber militärische Gründe hat und in Verbindung mit dem Höhenforschungsflugzeug Strato 2 C steht, das die Firma Grob bauen will, konnte nicht geklärt werden. Klaus Wittmann