Polizei hofft auf anonyme Hinweise gefragt

■ Tod an Prostituierter noch ungeklärt

Die Ermittlungen im Falle der Prostituierten, die am Sonntag nacht in einer Bar in Walle erwürgt worden ist, gestalten sich als schwierig. „Alle Frauen mauern“, klagte ein Vertreter der Staatsanwaltschaft gestern auf einer Pressekonferenz. Gesucht wird vor allem eine Schwarzafrikanerin namens „Vera“, die sich kurz vor der Tat in der Gaststätte aufgehalten haben soll.

Die Polizei vermutet, daß sich diein Frage kommenden Zeuginnen nicht melden, weil sie fürchten, daß sie sich Schwierigkeiten mit dem Ausländeramt einhandeln könnten. Eine Angst, die durchaus berechtigt ist. „Wir sind hauptsächlich an der Aufklärung des Falles interessiert“, betonte Staatsanwalt Michael Gottschalk zwar. Eine „generelle Absolution“ könne er jedoch nicht erteilen. „Ich fürchte sogar, daß wir gewissen Mitteilungspflichten unterliegen“, bestätigte auch Jan Frischmuth, Leitender Oberstaatsanwalt. Das Ausländeramt habe sogar das Recht, Informationen aus den Akten zu erfragen. So hoffen Polizei und Staatsanwaltschaft auf anonyme Hinweise.

Wie berichtet, sucht die Polizei nach dem letzten Freier der Prostituierten. Nach der Personenbeschreibung geht die Polizei davon aus, daß es sich um einen Inder, Pakistani oder Afghanen handelt. Sein Alter wird auf 25 bis 30 Jahre geschätzt. Die Polizei hat inzwischen herausgefunden, daß dieser Mann goldene Schnabel-Schuhe getragen hat. Am Tatort ließ der mutmaßliche Täter eine schwarze Casio-Armbanduhr sowie einen Kettenanhänger mit silbernen Blättern und einem schwarzen Stein zurück. Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen eine Belohnung von 3.000 Mark ausgesetzt. kes