Kurvenfreier Kunstgenuß

Den Haag/Rotterdam (taz) – Im Rotterdamer Hafen auf dem Wilhelminapier wird eine Drive-in- Kunstausstellung mit vierzig Exponaten eröffnet. Die Fahrroute in der früheren Werkstatt der Holland-Amerika-Linie beträgt 35 Meter und ist bewußt ohne Kurven angelegt. „Das würde nur von den Kunstwerken ablenken“, findet Initiator Ronald Glasbergen von der Stiftung Polaris, die auf die ungewöhnliche Präsentation von Kunst spezialisiert ist.

Der Titel der Schau, „Collision (7 m.p.h.)“, markiert zugleich die Höchstgeschwindigkeit, Haftung für Auffahrunfälle wird nicht übernommen. Die Künstler – überwiegend aus Rotterdam – fertigen ihre Werke vor Ort an. Amsterdam sei für eine solche Aktion sicher geeigneter gewesen, meint Glasbergen. Doch die Hauptstadt sei im Krieg nicht bombardiert worden und von daher auch nicht wie Rotterdam für den Autoverkehr geplant. Harald Neckelmann