Stapellauf der weltgrößten Combi-Fähre

■ Reederei-Chef Stuchtey: Vulkan-Konkurs gefährdet Fertigstellung nicht / Taufe am 6. Dezember

Bei der Bremerhavener Schichau Seebeck-Werft AG ist am Sonnabend die nach Angaben der Werft größte Combi-Fähre der Welt vom Stapel gelaufen. Das mit 35.000 BRZ vermessene kombinierte Eisenbahn-, Trailer- und Passagier-Fährschiff soll nach nur einjähriger Bauzeit am 6. Dezember getauft und an die DFO Deutsche Fährgesellschaft Ostsee mbH (Rostock-Warnemünde) abgeliefert werden. Das in Zusammenhang mit dem Zusammenbruch des Bremer Vulkan-Verbundes laufende Konkursverfahren der Werft werde die termingerechte Fertigstellung „nicht gefährden“, sagte der DFO-Geschäftsführer Rolf W. Stuchtey.

Die Reederei will ihr Flaggschiff unter deutscher Flagge mit deutscher Besatzung auf der Route Rostock-Trelleborg (Schweden) einsetzen. Auf dem Hauptdeck des 200 Meter langen und knapp 29 Meter breiten Neubaus können bis zu 50 Eisenbahn-Güterwaggons oder 60 Lkw und auf zwei weiteren Decks rund 70 Lkw oder 350 Pkw befördert werden. Für 900 Passagiere sei Platz.

Das neue Fährschiff soll laut Stuchtey bei Technik und Schiffssicherheit „neue Maßstäbe in der weltweiten Fährschiffahrt setzen“. Als Konsequenz aus dem „Estonia“-Unglück seien unter anderem zusätzliche Längsschotten auch im Ladedeck eingebaut und eine doppelte Rettungskapazität für die Passagiere vorgesehen. Die Be- und Entladung der ohne Bugklappe konstruierten Fähre erfolge über das Heck.

Als privatrechtlich organisierte Konzerngesellschaft der Deutschen Bahn AG will die DFO nach eigenen Angaben dank der „erzielten hohen Zuwächse im Fähr-Güterverkehr an ihrem Konzept des kombinierten Ladungsverkehrs festhalten. So sollen unter anderem zwei weitere Combi-Fährschiffe auf der niederländischen Werft van der Giessen-de Noord N.V. (Rotterdam) gebaut werden. Die als Doppelendfähren konzipierten Schiffe würden auf der Vogelfluglinie zwischen Puttgarden und Rödby (Dänemark) eingesetzt, hieß es. dpa