Betr.: Baskenland

Seit in Paris und Madrid Konservative regieren, klappt die polizeiliche Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern besser denn je. Gemeinsame Kommissariate an der Grenze sind geplant, die französische Botschaft in Madrid will den Posten eines „Polizeiattachés“ einrichten, und beinahe wöchentlich meldet Paris „Verhaftungen im ETA-Milieu“.

Jüngstes Opfer dieses Vorgehens war der vor einer Woche verhaftete Julian Atxura Egurola, der als Nummer drei der ETA-Führung gesucht wurde. Mehrere Monate intensiven Informationsaustausches zwischen französischen und spanischen Behörden habe die Operation möglich gemacht, erklärte der französische Innenminister.

Auch für die baskischen Flüchtlinge hat sich die Lage radikal geändert. Bis vor wenigen Jahren gab es keine Auslieferungen an Spanien. Wenn Frankreich sich der Basken entledigen wollte, schob es sie in lateinamerikanische und afrikanische Länder ab. Zehn von ihnen, die heimlich nach Frankreich zurückgekehrt waren, protestierten im Juni mit der Besetzung der Kathedrale von Bayonne gegen ihre Deportation. Die französische Polizei reagierte schnell: Sie räumte die Kirche und schob mehrere Besetzer nach Spanien ab. dora