Millionendeal kleiner als angenommen

■ U-Bahn-Auftrag von ADtranz und Siemens hat Umfang von 600–700 Mio. Mark

Der Auftrag für den Bau der U-Bahn in Shanghai, den die Zugbauer ADtranz (Hennigsdorf) und Siemens-Verkehrstechnik (Treptow) erhalten haben, ist offenbar kleiner, als bislang berichtet: Er liege „irgendwo zwischen 600 und 700 Millionen Mark“, sagte ein Finanzexperte. Auch die beteiligten Unternehmen bezeichneten das ursprünglich geäußerte Volumen von 780 Millionen Mark als falsch.

Die Auswirkungen des Millionendeals auf die Produktionsstätten in Treptow und Hennigsdorf halten sich nach Auskunft der Betriebsräte in Grenzen. „Für uns zählen zunächst die Aufträge aus der Region“, sagte der Betriebsratsvorsitzende der ADtranz, Michael Wobst. Wobst begrüßte gleichwohl die Möglichkeit, erneut eine U-Bahn für die chinesische Millionenstadt Schanghai zu projektieren und zu bauen. Die AEG, vormalige Eigentümerin des Hennigsdorfer Werks, hatte bereits 1991 eine Metro für Schanghai gefertigt. Der Vertrag zwischen der Stadt Schanghai und dem Konsortium von ADtranz/Siemens soll heute in China unterzeichnet werden. Wie der Auftrag zwischen ADtranz und Siemens letztlich aufgeteilt werde, sei offen, teilten übereinstimmend die Sprecher der Konzerne mit.

In der Treptower Filiale von Siemens sind rund 1.500 Menschen in Lohn und Brot. Von Ingenieurtätigkeiten bis zur Fertigung könne das Werk alles bedienen, erklärte die Siemens-Sprecherin. Der Standort Hennigsdorf der ADtranz zählt 3.300 Beschäftigte. Die Hennigsdorfer firmierten zu DDR-Zeiten als Lokomotivbau Elektrotechnische Werke. Sie können Schienenfahrzeuge komplett entwerfen und bauen. Hennigsdorf ist allerdings nur einer der 40 ADtranz-Standorte zwischen Australien und Norwegen. Die Arbeitsteilung unter diesen Standorten sei noch ungeklärt, sagte Betriebsrat Wobst. cif