Trommeln gegen Smog

■ Greenpeace: Heute bundesweite Aktion. Nasa: Ozonschwund im Norden

Frankfurt/Main (taz/AP) – Bundesweit demonstrieren heute AktivistInnen von Greenpeace gegen das bestehende und für ein neues Sommersmoggesetz. Neue medizinische Erkenntnisse über Gesundheitsschäden bei Kindern durch Sommersmog erforderten ein schnelles Handeln der Verantwortlichen, meint Anne Koschella von Grenpeace Frankfurt: „Das Ozongesetz muß weg, und ein neues, tatsächlich wirksames Gesetz muß her. Umweltministerin Angela Merkel soll ihre Blockadepolitik endlich beenden.“

Greenpeace selbst hat ein Zwei- Stufen-Konzept mit Fahrverboten für Autos zur Bekämpfung des Sommersmogs vorgelegt. In Frankfurt will Greenpeace am Sonnabend ab 10 Uhr an der Konstabler Wache/Große Friedberger demonstrieren. Dort soll gegen den Sommersmog „angetrommelt“ werden. Derweil wird die Ozonschicht am oberen Ende der Atmosphäre auch auf der Nordhalbkugel immer dünner. Eine neue Satellitenmessung der Nasa stellte eine überdurchschnittliche Zunahme des aggressivsten Bestandteils der ultravioletten Strahlung in Europa fest.

In Deutschland stieg die UV- B-Belastung in den vergangenen zehn Jahren um 6,8 Prozent. UV- B-Strahlung wird für Hautkrebs und grauen Star verantwortlich gemacht. Am stärksten war allerdings der Anstieg der UV-Strahlung in den südlichsten Regionen von Chile und Argentinien mit einem Wert von 9,9 Prozent. Im Norden der USA betrug die Zunahme rund vier Prozent. Neben Zelldefekten bei Tieren und Menschen ruft die UV-B-Strahlung auch Schäden bei Pflanzen und Lebewesen in den Meeren hervor. Der Rückgang der Ozonschicht wird zum Teil auf den Ausstoß von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) zurückgeführt. kpk