Zehn Tage für Hilfe zum Selbstmord

■ Bremer nach einem Mordvorwurf in Dänemark freigelassen

Die dänische Justiz hat einen 36jährigen Bremer aus dem Gefängnis der Stadt Nyköping wieder entlassen. Der Mann war Anfang Juli festgenommen worden. Er stand unter dem dringenden Verdacht, einen 53jährigen Bekannten, ebenfalls aus Bremen, am Nacktbadestrand Botö aus nächster Nähe mit einer Pistole erschossen zu haben. Ermittlungen der Polizei konnten jedoch nach Auskunft eines Polizeisprechers den Vorwurf nicht erhärten.

Schließlich mußte der 36jährige nur nach § 240 des dänischen Strafgesetzbuches eine zehntägige Haftstrafe wegen „Beihilfe zum Selbstmord einer anderen Person“ absitzen. Vor einigen Tagen wurde er auf freien Fuß gesetzt.

Die beiden Männer aus Bremen waren vor dem Tod des Älteren zwei Monate in Dänemark und hatten ein Sommerhaus an der Ostsee gemietet. Am Abend des tödlichen Schusses hatten beide am Strand zusammen Wein getrunken. Ursprünglich hatte die Polizei angenommen, der 36jährige habe danach seinen schlafenden Freund in die Brust geschossen.

Beweise dafür hat die Polizei aber offenbar keine gefunden, obwohl der Revolver im Wagen des verhafteten Deutschen entdeckt worden war. Ein Motiv für einen Mord hat die Polizei jedoch auch nicht ermitteln können. jof