Bald Anklage im Fall Mahlow

■ Britische Bauarbeitergewerkschaft hofft auf baldiges Urteil

Berlin (taz) – Der Druck auf die Potsdamer Staatsanwaltschaft, den Überfall auf drei britische Bauarbeiter im brandenburgischen Mahlow zur Anklage zu bringen, läßt nicht nach. Letzte Woche bekam der amtierende Ministerpräsident Brandenburgs, Alwin Ziel, Post aus London. Der Generalsekretär der britischen Bauarbeitergewerkschaft, George Henderson, schrieb, daß ihm der rassistische Überfall „große Sorge“ bereite. Er hoffe, daß die deutschen Ermittlungsbehörden die Täter schnell einer gerechten Strafe zuführen. Alwin Ziel versicherte in seinem Antwortschreiben, daß das „Vertrauen in die deutschen Behörden berechtigt ist“. Das Land Brandenburg und die Behörden würden alles tun, damit die Täter schnell bestraft werden. Laut Potsdamer Staatsanwaltschaft ist in den nächsten vier Wochen mit einer Anklageerhebung gegen die seit zwei Wochen in U-Haft sitzenden Tatverdächtigen zu rechnen. Die beiden Männer im Alter von 24 und 17 Jahren gaben zu, am 16. Juni drei schwarze Briten verfolgt und einen Stein in deren Fahrzeug geworfen zu haben. Dadurch kam der Wagen der Briten von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum. Der Fahrer Noäl M. ist seitdem querschnittsgelähmt. Nach Informationen der taz wurde der 37jährige Mitte letzter Woche von Berlin in eine Spezialklinik in der Nähe von Liverpool geflogen. Barbara Bollwahn