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Nachgefragt Gutes Vorbild Militär Bremer Zoologe Nettmann: Heidebrennen kein Naturschutz

taz: Herr Nettmann, kontrollierte Heidebrände werden von Naturschutzverbänden als wirksames Mittel zum Erhalt der Heiden gepriesen. Was spricht gegen das Zündeln?

Hans-Konrad Nettmann: Im Prinzip ist das abhängig von der Flächigkeit und der Jahreszeit. Oberflächig lebende Tiere werden jedoch immer nachhaltig gestört. Nach Heidebränden wurde schon mal ein halbes Dutzend toter Kreuzottern gefunden.

BotanikerInnen halten das Brennen für notwendig, damit die Heide nicht völlig zuwächst.

Es ist sicher insgesamt so, daß gelegentliche Brände schon immer dazugehörten. Nur muß das unregelmäßig und kleinflächig geschehen. Da können wir vom Militär lernen.

Vom Militär?

Ja, beim Militär geht es etwas chaotisch zu, die planen nicht. Die fahren einfach auf dem Truppenübungsplatz rum. Beim Schießen mit Leuchtmunition gibt es dabei immer wieder kleine Brände und für die Schießbahnen werden kleine Flächen gemäht. Das ist gut. So bleibt ein buntes Mosaik übrig.

Wie kann der Naturschutz daraus lernen?

Das Mosaik ist wichtig, um kleinflächige, verschiedene Lebensräume zu erhalten. Mahd, Plaggen und auch mal Feuer sind Mittel dazu. Vor allem aber muß die Fläche insgesamt größer werden. Denn der Brachvogel, die Heidelerche und die Wiesenweihe brauchen große, zusammenhängende Flächen.

Fragen: Stephan Günther

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