Ein Toter auf Zypern

■ Motorraddemo in der UN-Pufferzone

Nikosia (AFP/AP) – Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen entlang der Demarkationslinie auf der geteilten Mittelmeerinsel Zypern ist gestern ein griechischer Zyprer getötet worden. 13 Personen wurden verletzt. An den Zusammenstößen waren Hunderte Teilnehmer einer Motorradfriedensfahrt und steinewerfende griechische Zyprer auf der einen und türkische Soldaten auf der anderen Seite beteiligt. Fünf der Verletzten wurden nach Angaben der Krankenhäuser von Kugeln getroffen, die vermutlich von türkisch-zyprischen Soldaten abgefeuert wurden. Der nur von der Türkei anerkannte „Präsident“ Nordzyperns, Rauf Denktaș, hatte seinen Militärs den Befehl gegeben, auf Eindringlinge zu schießen.

Die Demonstranten zerschnitten im Osten der Hauptstadt Nikosia die Stacheldrahtsperren, schwenkten die Flaggen Griechenlands und Zyperns und warfen Steine auf die Militärs. Rund 7.000 Motorradfahrer wollten ursprünglich auf der zwischen Griechenland und der Türkei geteilten Insel in die Pufferzone eindringen, durch Nikosia fahren und bis in die Hafenstadt Kyrenia vordringen.

UN-Generalsekretär Butros Ghali hatte die zyprische Regierung aufgefordert, die Verletzung der Pufferzone zu verhindern. Daraufhin hatte der zyprische Präsident Glafkos Klerides die Motorradfahrer zur Aufgabe ihrer Pläne aufgefordert. Einige Fahrer wollten dem nicht nachkommen. Sie waren am 2. August in Berlin gestartet, um an das Schicksal der geteilten Insel zu erinnern.