Im Regen stehengelassen

■ betr.: „BVG-Busse nur noch mit Rampe“, „Rollis zurückbleiben“, taz vom 7. 8. 96

Der Bericht und der Kommentar von Dorothee Winden mögen gut gemeint sein, aber als Rollstuhlfahrer ist mir jede Lösung, die im Ergebnis meine Mitnahme sicherstellt, lieber als unerfüllte oder unerfüllbare Ideallösungen. Oft genug habe ich länger als eine Stunde warten müssen, bis auf einer „behindertengerechten“ Linie endlich ein Bus kam, dessen Einstiegshilfen nicht defekt waren. Ich fühle mich auch nicht „in die Rolle des Hilfsbedürftigen gedrängt“, wenn die Alternative wäre, buchstäblich im Regen stehengelassen zu werden.

Natürlich ist es ein Armutszeugnis für die BVG, daß sie nicht in der Lage ist, die vorhandenen Einstiegshilfen ausreichend zu warten. Auch meine seit Jahren erhobene Forderung, jedem „defekten“ Bus eine mobile Rampe mit auf den Weg zu geben und sie bei Bedarf anzulegen, wurde weder von der BVG noch von der Verkehrsverwaltung, noch von Behindertenverbänden aufgegriffen.

Wenn die BVG nunmehr dazu übergehen will, ihre „behindertengerechten“ Busse anstelle von anfälligen Hubplattformen mit mobilen Rampen auszustatten, dann mag das zwar umständlich und auch nicht gerade sehr „innovativ“ sein, dafür aber – wie neuerdings auch in der U-Bahn – sehr zuverlässig.

Abgesehen davon kann die Hubplattform am vorderen Einstieg ohnehin nur mit einem sehr kompakten und wendigen E-Rollstuhl bewältigt werden, und auch dann ist das Rangieren sehr umständlich und zeitraubend. Ihr technischer Nutzen ist daher ziemlich begrenzt. Ich benutze die Hubplattform daher auch nur, wenn die ausfahrbare Rampe am mittleren Einstieg defekt ist. Klaus Fischbach