Unterm Strich

Mit der Aktion Afrikanissimo (hat man da nicht was verwechselt) wollen Verlage und Hilfsorganisationen afrikanische Autoren in Deutschland bekanntmachen. Für 1997 und 1998 sind Ausstellungen, Tagungen und Broschüren zur afrikanischen Literatur geplant, sagte Peter Ripken, Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika (wiederholen Sie jetzt den Titel mit geschlossenen Augen).

„Es gibt ungeheuer viel Wertvolles zu entdecken“, sagte Ripken. Das dachten früher auch viele Menschen, die dann dort hinfuhren und den anderen ihre Rohstoffe wegnahmen. Das Interesse an schwarzafrikanischen Autoren sei in den vergangenen Jahren gewachsen.

Noch in den 80er Jahren habe afrikanische Literatur in Deutschland als unverkäuflich gegolten. Erfolge wie „Preis der Freiheit“ der simbabwischen Autorin Tsitsi Dangarembga mit einer Auflage von mehr als 30.000 in der deutschen Übersetzung seien selten. Insgesamt seien in deutscher Sprache heute zwischen 350 und 400 Titel von rund 170 schwarzafrikanischen Autoren im Umlauf.

Verlage und Buchhändler müßten afrikanische Literatur besser präsentieren, verlangte Ripken. Darum sollten im Rahmen von „Afrikanissimo“ auch Buchhändler besonders geschult werden und Materialien für die Schaufenstergestaltung und „Bücherfester“ erhalten.

Geplant sei außerdem eine Ausstellung über den Schriftsteller Hampate Ba aus Mali, in dessen Werk mündliche Traditionen und moderne Romankunst vereint seien. An der Aktion „Afrikanissimo“ beteiligen sich unter anderen die Deutsche Welthungerhilfe, das katholische Hilfswerk Misereor, der Peter-Hammer-Verlag und der Lamuv-Verlag.

Zum 100. Geburtstag der norddeutschen Künstlerin Olga Bontjes van Beek zeigt das Bremer Museum „Kunstsammlungen Böttcherstraße“ seit Mittwoch die bisher umfangreichste Retrospektive der Malerin. Rund 150 Ölbilder, Pastelle, Aquarelle und einige Skulpturen werden präsentiert, ausschließlich aus Familien- und Privatbesitz. Ergänzend sind Plastiken von Bernhard Hoetger zu sehen, dem Olga Bontjes Modell saß. Die Künstlerin konzentrierte sich auf menschenleere Landschaften!