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Noch mehr verstrahlt?

■ UKE: Gutachter attestieren auch bei Hals- und Kopftumoren Bestrahlungsfehler

Hiobsbotschaften und kein Ende: Nun sollen zwei externe Gutachter aus Köln und Berlin auch bei ehemaligen UKE-Patienten mit Kopf- und Halstumoren in hohem Umfang Bestrahlungsfehler entdeckt haben. Dies meldete gestern Patientenanwalt Wilhelm Funke.

Noch immer handelt es sich bei den Begutachtungen um sogenannte Altfälle aus den Jahren 1989 bis –92, die unter dem ehemaligen Chefarzt der Strahlenabteilung, Klaus-Henning Hübener, wegen ihrer Krebserkrankung in der Uniklinik behandelt worden waren. Bei einer Durchsicht von 20 Krankenakten von Patienten mit HNO-Tumoren haben die Gutachter Müller und Bundach nun weitere Fehlbehandlungen festgestellt. „Die Zielvolumina in der Kopf/-Halsregion waren bei 75 Prozent aller Fälle zu ausgedehnt gewählt. Insbesondere waren auch die Hochdosisfelder zu großzügig gewählt“, zitiert Funke aus dem Gutachten der Professoren.

Aber auch bei der Patienten-Information soll sich das UKE Versäumnissen schuldig gemacht haben. „Die Aufklärung der Patienten mit unkonventioneller Fraktionierung war ungenügend, und hätte, insbesondere in Verbindung mit der Chemotherapie, auf den experimentellen Charakter explizit hinweisen müssen“, bilanzieren die Gutachter zu diesem Punkt.

Auch in der Wissenschaftsbehörde wird die Stellungnahme als „negative Beurteilung“ gewertet. Laut Sprecherin Dagmar Jensen müssen vor einer Entscheidung über mögliche Entschädigungszahlungen allerdings noch Widersprüche geklärt werden. Der ehemalige kommissarische Leiter der Strahlenabteilung, Professor Thomas Herrmann, hatte die HNO-Tumore explizit von seinen Untersuchungen ausgenommen, da deren Behandlung den internationalen Standards entsprochen haben soll. sako

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