Lurup und Lübeck leicht und locker

■ Wechselhafte Hamburger Leistungen im Saison-Endspurt

Der langsam einsetzende Regionalliga-Endspurt birgt für Hamburgs Fußballer nur ein geringes Maß an Dramatik. Jenseits von Gut und Böse der Tabelle rangeln der SV Lurup, der VfL 93 und die HSV-Amateure um den inoffiziellen Titel des Stadtmeisters. Nimmt man dieses Dreierrennen ernst, wie Lurups Trainer Reimann es tut, zählen Lokalderbys gegen die Konkurrenz doppelt.

Und so punktete die Reimann-Elf beim souveränen 3:0 über den VfL 93 gleich vierfach. Treffer von Ostermann (16.), Möller (45.) und Grobitzsch (80.) ließen den Gästen vor 450 ZuschauerInnen keine Chance. In der letzten halben Stunde mußte der VfL mit zehn Akteuren auskommen, da Schneider verletzt ausschied und Trainer Erkenbrecher sein Wechselkontingent bereits erschöpft hatte.

Mit der Niederlage konnten die Winterhuder leben. Bedeutender wird das Pokal-Viertelfinale eingeschätzt, in welchem die HSV-Amateure morgen am Borgweg gastieren. Eben jene erreichten ein 1:1 beim VfB Oldenburg. Den frühen Rückstand durch Ekmescic egalisierte Trejgis nach 21 Minuten, ehe eine zweite Halbzeit voller Langeweile folgte.

Für Spannung sorgt unfreiwillig der SC Concordia, der durch zwei Heimpleiten wieder in Kontakt zur Abstiegszone geraten war und seine Talfahrt nun in einem schwachen Heimspiel durch ein 0:0 gegen den Lüneburger SK etwas abbremste. Der eingewechselte Breitmeier (84.) vergab die größte Gelegenheit vor 730 BesucherInnen, die auch von den beiden Cordi-Mittelfeldspielern Greve und Witthöft – beide bei St. Pauli zum Probetraining geladen – nicht zu Begeisterungsstürmen hingerissen wurden.

Nach dem 2:0 vor 4.500 ZuschauerInnen gegen Holstein Kiel am Freitagabend befindet sich der VfB Lübeck mit inzwischen drei Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze klar auf Zweitliga-Kurs. Oelbeck (72.) und Jurgeleit per Foulelfmeter (90.) trafen für die erst nach der Pause überzeugenden Lübecker, deren Trainer Lorkowski fünf Minuten vor Spielende wegen „unerlaubten Coachings“ von Schiri Dietzschold auf die Tribüne verwiesen wurde – eine kurze Sitzübung für den Coach, der am Sonnabend das Millerntor besuchte und die Maslo-Elf als künftigen Gegner schon mal unter die Lupe nahm. Absteiger TuS Hoisdorf verhalf Göttingen 05 gleichzeitig zu einem wichtigen 4:1-Auswärtssieg im Abstiegskampf. Vor 130 Unentwegten traf nur Bounoua für den Tabellenletzten zum 1:2.

Folke Havekost