Keine Entwarnung

■ Grifahn: Watt noch nicht gesund

Für das ostfriesische Wattenmeer gibt es nach Auffassung von Niedersachsens Umweltministerin Monika Griefahn (SPD) im Zusammenhang mit den schwarzen Flecken noch keinen Anlaß zur Entwarnung. In Wilhelmshaven sagte Griefahn gestern zum Anschluß an ein wissenschaftliches Symposium, eine Besserung sei zwar im Vergleich zum Juni erkennbar. Im kommenden Winterhalbjahr werde sich erst zeigen, ob die Erholung des Watts von Dauer sei.

Die schwarzen Flecken hatten sich im Frühsommer großflächig gebildet. In ihnen war sämtliches Leben abgestorben. Über die Ursachen für den Sauerstoffmangel hatten Experten gestritten. Verantwortlich gemacht wurden vor allem der harte Eiswinter, das sehr warme Wetter im Frühsommer und damit verbunden geringer Sauerstoffeintrag.

Die schwarzen Flecken haben sich nach Angaben Griefahns in jüngster Zeit nicht mehr ausgeweitet und seien zu einem großen Teil von einer millimeterdünnen, sauerstoffreichen Schicht bedeckt. Es habe außerdem eine intensive Wiederbesiedlung dieser Oberflächen mit Organismen, unter anderem jungen Wattwürmern gegeben.

Nach den Angaben der Ministerin und der Nationalpark-Verwaltung in Wilhelmshaven ist das Sterben von Wattorganismen trotz der Wiederbesiedlung der Oberflächenschichten aber nicht gestoppt. Bei älteren Tieren werde das Sterben weiter beobachtet, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie zur Jahresmitte.

Im übrigen sei es trotz der Kritik aus Kreisen der Fremdenverkehrsgewerbes richtig gewesen, auf das Problem der schwarzen Flecken aufmerksam zu machen, unterstrich die Ministerin. Das habe unter anderem den umweltpolitischen Druck auf die Nordseeanrainerstaaten erhöht. dpa