Länger arbeiten, schneller entlassen

Gegen eine geplante Arbeitszeitverlängerung haben gestern Beschäftigte des Heinrich Bauer Verlags protestiert. Dort sollen zukünftig – zunächst „nur“ bei Neueinstellungen – Redakteure vier Stunden, die übrigen VerlagsmitarbeiterInnen drei Stunden wöchentlich mehr arbeiten, als im Manteltarifvertrag verbindlich geregelt. Auch eventuelle Mehrarbeit sei mit dem vereinbarten Monatsgehalt bereits abgegolten. Bei Kündigungen sollen die sehr viel kürzeren gesetzlichen Fristen gelten. Damit werden die Weichen für eine generelle Öffnung des Tarifvertrags „nach unten“ gestellt, fürchten Betriebsrat und Gewerkschaft – mit gutem Grund: Ulrich Hörle, Leiter der Rechtsabteilung des Verlags, regt an Vorsorge zu treffen, „daß künftige tarifpolitische Fehlentwicklungen nicht automatisch auf die bestehenden Arbeitsverhältnisse durchschlagen.“ Das Unternehmen werde sich eine gesonderte Entscheidung über deren Anwendung vorbehalten. win