Galerienspiegel

„hommage a la peinture“ Bilder, Grafiken, Installationen von Wolfgang Oppermann bilden eine Retrospektive von Arbeiten der letzten zwanzig Jahre. Der Hamburger Kunstprofessor ironisiert die aktuelle Kunst und findet in seinen zeichenhaft reduzierten kinetischen Installationen Formeln für das Künstlerdasein und die menschliche Körpersprache allgemein. Im angeschlossenen „Kabinett für Zeichnung“ zeigt Achim Hoops 50 kleine Buntstiftblätter ganz gewöhnlicher Dinge des Alltags. Eröffnung: morgen 20 Uhr, KX-Kunst auf Kampnagel, Jarrestr. 20, do-sa 16-20 Uhr, bis 28. September.

Falschgesichter nennt Michael Heinrich seinen „Rechts-Links-Porträtservice“. Wie einst schon in den 20er Jahren ausprobiert, kombiniert der Künstler die vertauschten Fotohälften seitenverkehrter und seitenrichtiger Gesichter. Doch anders als damals steht weniger der Gag im Vordergrund als die Reflexion auf die sichtbaren Ausprägungen der neurophysiologischen Gehirnforschung. Die Ausstellung ist eine Versuchsanordnung im Kontext der Film- und Videoreihe „Neues aus dem Reich der Sinne“.Eröffnung: morgen 19 Uhr, Westwerk, Admiralitätstr. 74, tägl. 16-19 Uhr, bis 8. September

Kisetsu – der Titel zitiert klassische japanische Jahreszeitenbilder. Doch der in Berlin lebende Ryusho Matsuo malt seine Farbgesten auch im Wissen um die abstrakte Formsprache des Westens. Mit dieser Wanderung zwischen den Welten beginnt die Kulturbehörde die Hamburger Japan Wochen. Eröffnung: Freitag, 16 Uhr, Leo-Lippmann-Saal der Finanzbehörde, Gänsemarkt 36, mo-fr 10-16, sa 10-15 Uhr, bis 20. September.

Musterstücke: Da röhrt der Hirsch vor Mondrians Quadraten und ruft zur Ausstellung der immer rapporthaft übervollen Malerei von Georg Sili.Eröffnung: Freitag, 20 Uhr, Künstlerhaus Bergedorf, Möörkenweg 18 b-g, sa+so 16-20 Uhr, bis 8. September

Wer stickt, spinnt nicht Jochen Flinzer erhält für seine gestickten, beidseitig zu betrachtenden Bilder den vom verstorbenen Andreas Schmolze gestifteten Ernst-Barlach-Preis 1996. Zum mit 20.000 Mark dotierten Förderpreis für junge Kunst gehört auch eine Ausstellung und ein Katalog der Arbeiten des jüngst auch zur Neueröffnung der Hamburger Galerie von Andreas Schlüter gezeigten Künstlers. Es spricht Jean-Christophe Ammann, Direktor des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt. Preisverleihung und Ausstellungseröffnung: Samstag, 14 Uhr, Ernst Barlach Museum, Mühlenstr. 1, Wedel, di-so 10- 12 + 15-18 Uhr, bis 29. September.

Let me be your MTV: Arnd Senkel arbeitet ausdauernd an der Grenze zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit, wo Spuren und Zeichen sich verwischen. 7/8 Barmherzigkeit, Sternstr. 115, bis 21. September

Raffael Rheinsberg sammelt und arrangiert historisch aufgeladene Alltagsobjekte, Lilli Engel malt Bilder, denen sie in langem Prozeß individuelle Historie einschreibt. Das Künstlerpaar hat jetzt gemeinsam eine Installation zu Sport und Politik realisiert: „Kein Olympia 3000“ heißt das Projekt. Stadtgalerie im Elbeforum, Von-Humboldt-Platz 5, Brunsbüttel, di-sa 14-18, so 10-18 Uhr, bis 20. Oktober

Josch