Noch mehr Kindermorde

■ Dutroux gesteht weitere fünf Tötungen

Brüssel (AFP/dpa) – Der belgische Kinderschänder Marc Dutroux hat laut einem Zeitungsbericht gestanden, die Leichen von fünf weiteren Mädchen auf seinem Grundstück in Jumet bei Charleroi vergraben zu haben. Darunter seien auch die gesuchten Teenager An und Eefje, berichtete die Zeitung Le Soir unter Berufung auf Justizkreise in der gestrigen Nachmittagsausgabe. Bisher hieß es, die beiden 17- und 19jährigen Entführten seien möglicherweise ins Prostituiertenmilieu nach Osteuropa verkauft worden. Dutroux hatte offenbar enge Kontakte in die Slowakei. Dort hatte die Polizei daraufhin zehn junge Frauen gefunden, die erklärt haben sollen, daß sie für Pornoaufnahmen zu Dutroux nach Belgien gereist seien.

Die Nachrichtenagentur Belga berichtete unter Berufung auf Polizeikreise, Dutroux sei in der Nacht zum Dienstag zu seinem Haus in Jumet gebracht worden. Am Dienstag nachmittag traf auch seine ebenfalls in U-Haft sitzende Ehefrau Michele dort ein. Dort habe Dutroux den Ermittlern Stellen gezeigt, „die sie interessieren könnten“. Die Ausgrabungen begannen gestern nachmittag. Bereits am Mittag hatte der deutsche Außenminister Kinkel am Rande des weltweiten Kongresses gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern in Stockholm gesagt, in Belgien seien weitere Kinderleichen entdeckt worden. Dies habe ihm ein „belgischer Kollege“ mitgeteilt.

Im Garten eines Hauses von Dutroux waren vor zehn Tagen die Leichen der beiden achtjährigen Mädchen Julie und Melissa gefunden worden. Sie waren entführt worden und verhungert.