Kommentar
: Trotzkopf Michael

■ CDU veranstaltet Affentheater

Wieder einmal hat es die Bremerhavener Polit-Szene geschafft, sich der Lächerlichkeit preiszugeben. Kaum sind die Erinnerungen an die peinlichen Eskapaden der Sozialdemokraten, die sich auf Kosten der Steuerzahler in der vergangenen Legislaturperiode selbst zu Ehrenbürgern kürten, verblaßt, tritt die CDU dieses Erbe an.

Wie ein trotziger kleiner Junge, der seinen Willen nicht kriegt, verläßt der Michael Teiser die Sitzung des Koalitionsausschusses. Anschließend stellt er der SPD ein Ultimatum und droht mit dem Bruch der Koalition. Fehlt nur noch, daß Teiser mit dem Fuß aufstampft. Das ist keine Politik, das ist das reinste Affentheater.

Welche Absicht die CDU verfolgt, liegt klar auf der Hand. Nach den Wahlen vor knapp einem Jahr war die CDU als Koalitionspartner plötzlich heiß begehrt. Nach einem Verhandlungsmarathon mit den Grünen machte die SPD schließlich das Rennen. Die Eitelkeit über ihre damalige Beliebtheit steckt der CDU noch in den Knochen: Daß sie diesen Trumpf irgendwann ausspielen und den Koalitionspartner unter Druck setzen würde, war schon damals abzusehen. Die SPD hat allerdings in der Tat keinen Grund, sich davon beeindrucken zu lassen: Eine Koalition aus CDU, AfB und Grünen (wenn sie überhaupt zustande käme) stünde mit einer Mehrheit von zwei Stimmen auf tönernen Füßen. Und die Privatisierung der Stadthalle könnte sich die CDU abschminken. Kerstin Schneider