Keine Atompilze

■ Radioaktivität im Wald zurückgegangen

Zu Beginn der Pilzsaison bezeichnen Wissenschaftler den Verzehr von Waldpilzen als unbedenklich. Zwar sei der Gehalt an radioaktivem Cäsium 137 aufgrund des Reaktorunfalls von Tschernobyl vor zehn Jahren noch immer erhöht. „Aber selbst wer zweimal in der Woche frisch geerntete Waldpilze ißt, erleidet durch die Strahlung keine gesundheitlichen Schäden“, berichtet Eckart Viehl, Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz in Salzgitter. Dies gelte auch für die besonders betroffenen Semmelstoppel- und Reifpilze sowie für den Maronenröhrling aus dem Süden Bayerns.

Diese Einschätzung teilt Siegfried Draeger, Pilzexperte an der TU Braunschweig. Der Mikrobiologe weist jedoch auf den generell hohen Schwermetallgehalt hin. Ursache hierfür sei der raffinierte Entgiftungsmechanismus der Organismen: „Sie speichern giftige Schwermetalle, die sie gemeinsam mit den Nährstoffen aus dem Boden aufnehmen, in ihrem Fruchtkörper. Sobald dieser im Herbst seine Sporen verbreitet hat, wird er überflüssig und verfault.“ Besonders hoch sei deren Konzentration zumeist in der Huthaut, die daher abgezogen werden sollte.

Wildpilze wie der weitverbreitete Hallimasch, die auf abgestorbenem Holz wüchsen, seien gänzlich unbedenklich. Weitere Fragen zu deren Verzehr beantwortet das Bürgertelefon des Bundesamtes für Strahlenschutz, das bis zum 30. September unter dpa