„Herber Einschnitt“

■ Viel Kritik am Sparkonzept für Hamburgs Öffentliche Bücherhallen

Das am Montag abend beschlossene Sparkonzept für die Stiftung Hamburger Öffentliche Bücherhallen (HÖB) ist auf herbe Kritik gestoßen. Der Bücherhallenratschlag – ein Zusammenschluß der Bücherhallen-Initiativen und Fördervereine – erklärte gestern: „Die Politik verabschiedet sich mit Pauken und Trompeten von den Hamburger Öffentlichen Bücherhallen.“ Für sieben Büchereien ist die Kündigung der Räume bereits vereinbart. Daneben sollen unter anderem einzelne Hallen verkleinert oder zusammengelegt werden. Betroffen sind insgesamt 24 der 59 Büchereien (taz berichtete).

„Die Einsparungen sind schon ein herber Einschnitt in das System der öffentlichen Bücherhallen“, konzedierte HÖB-Direktorin Hella Schwemer-Martienßen, nachdem der Verwaltungsrat der Stiftung die Maßnahmen beschlossen hatte. Mit dem Programm mußten die Bücherhallen Sparauflagen der Kulturbehörde von rund 4,9 Millionen Mark zwischen 1994 und 1999 folgen. Mit Zuschüssen kann trotz Sparzwangs allein der Bereich Medien rechnen: Ab 1997 solle der Etat jährlich um 300 000 Mark aufgestockt werden.

Kritik an den im Vorfeld der Entscheidung bekannt gewordenen Sparmaßnahmen war bereits in den vergangenen Tagen laut geworden. Rund 200 Demonstranten hatten vorige Woche auf dem Hamburger Rathausmarkt gegen Schließungen der Bücherhallen protestiert. In einem Offenen Brief an Bürgermeister Henning Voscherau (SPD) hatten mehr als 60 Autoren, Künstler und Verlags-Mitarbeiter gegen die Maßnahmen protestiert – allerdings erfolglos. lno