Rabiate Kontrolleure

■ ... beim HVV / Opfer sucht Zeugen

Der 15jährige Souley O. begriff nicht, daß HVV-Kontrolleure ihn trotz eines gültigen Fahrausweises aus der S-Bahn zerren wollten. Denn daß er mit seiner Karte nicht in der 1. Klasse fahren durfte, wußte der Flüchtling aus Togo nicht. „Er ist noch neu bei uns und spricht nur französisch“, sagte sein Sozialarbeiter Jan-Christian Rohne vom Jugendsozialwerk gestern gegenüber der taz. Der Jugendliche, der im Containerdorf Rissen-Eichendorf betreut wird, war mit einem gelben Ersatzfahrschein unterwegs, um sich seine Monatskarte abzuholen. Er habe sich gegen die rabiaten Kontrolleure zur Wehr gesetzt, die hätten ihm den Arm auf den Rücken gedreht und Tränengas eingesetzt, schilderte Rohne den Vorfall.

Der Streit ums richtige Abteil ereignete sich am 6. April um 14.50 Uhr in der Linie S1. An der Station Hochkamp kam es zum Gerangel; zahlreiche Mitreisende sollen den Zusammenstoß beobachtet haben. „Es war noch ein weiterer Junge von uns im Zug, aber am anderen Ende. Er hat uns alarmiert“, so Rohne. Das Jugendsozialwerk hat Anzeige erstattet und sucht ZeugInnen für den gewalttätigen Vorfall zwischen HVV-Beamten und dem Flüchtlingsjungen. Wer die übereifrigen Kontrolleure beobachtet hat, kann sich im Jugendsozialwerk unter der Telefonnummer 040/81 33 89 melden. sim