„Das Lächeln am Fuße der Leiter“

■ Circusse sind wie Relikte aus alten Zeiten: Das Fernsehen ist ihre größte Konkurrenz. Und immer noch setzen sie auf das Unternehmen Familie Fotos von Marianne Menke

Eine Vorstellung unter freiem Himmel. Kinder als Artisten – eine erste glückliche Circusnacht, die die Fotografin Marianne Menke als Kind in Südfrankreich erlebte, ließ sie nicht los. Über den Umweg der Theaterfotografie kehrte die 30jährige Bremerin vor kurzem zu ihrer kindlichen Faszination vom Zirkus zurück.

Was Marianne Menke davon beim Familiencircus Casselli wiederfand, zeigen ihre Fotografien, die sie zur Zeit im Waller Medienzentrum ausstellt. Aus 27 Schwarz-Weiß-Fotos spricht die Ambivalenz eines Lebens, in dem Kinder Artisten sind, die bis zum Umfallen trainieren – und deswegen eher in der Manege als im Klassenraum brillieren. Oder wo jugendliche Feuerspucker ihren Beitrag zum Familieneinkommen leisten – und sich die Hobbies Gleichaltriger dennoch kaum leisten können.

„Trotzdem ist das Circusleben kein bißchen armselig. Ich kenne niemanden, der sich ein anderes wünschen würde“, sagt Marianne Menke. Für ihre Fotos besuchte sie die Cassellis drei Monate lang.

Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober im Medienzentrum, Waller Heerstraße 46 täglich von 14 bis 22 Uhr zu sehen.