Kunstmuseum für Kinder geplant

■ Verein benötigt Geld für die Sanierung einer Zehlendorfer Villa

Ihre „Wunschliste“ hat die kleine Maxi aus Treptow mit Wasserfarben auf eine große Tafel gemalt. „Daß sich alle Menschen verstehen“, lautet ihr sehnlichster Wunsch. Auch sollten die Erwachsenen besser zuhören, wenn es um die Bedürfnisse von Kindern geht. Die Tafel befindet sich in einem Raum einer kleinen Villa in Berlin- Zehlendorf. Dort soll das erste „Kinderkunstmuseum“ der Bundeshauptstadt entstehen.

Die Verwirklichung des Projektes ist allerdings noch mit einigen Schwierigkeiten behaftet – vorrangig finanzieller Natur. 1,5 Millionen Mark seien für die Sanierung des Hauses erforderlich, sagt die Mitbegründerin des Vereins „Kinderkunstmuseum“, Nina Vladi. Wenn das Geld nicht bis Ende November zusammenkomme, müsse der Verein das Haus an das Bezirksamt Zehlendorf zurückgeben.

Jetzt warte der Verein „mit zitterndem Herzen“ auf die Zusage der Deutschen Klassenlotterie, bei der ein Antrag auf finanzielle Unterstützung in Höhe von rund 800.000 Mark gestellt worden war, berichtet sie. Die Entscheidung solle am 20. September fallen. Zugunsten des Kinderkunstmuseums sei zudem an diesem Wochenende ein Fest unter dem Motto „Künstler helfen jungen Künstlern“ geplant.

Vor drei Jahren entstand der Verein „Kinderkunstmuseum“, dem Ärzte, Künstler, Schriftsteller und Pädagogen angehören. Mit großem Unverständnis hätten die Initiatoren damals registriert, daß es in Berlin zwar etliche Museen und Galerien für Erwachsene gebe, dafür aber nicht „eine einzige Stätte, in der die Kunst und Begabung junger Menschen gezeigt“ werde, erzählt Vladi.

Mit der Einrichtung des Museums soll dieser Mangel behoben werden. Kinder sollen die Möglichkeit erhalten, gemeinsam mit Erwachsenen zu spielen, zu malen, zu musizieren, Theater zu spielen und eigene Ausstellungen zu gestalten. „Aus halben Portionen große Persönlichkeiten machen“, lautet das Motto, das sich der Verein auf die Fahnen geschrieben hat.

Darüber hinaus soll das Museum eine internationale Begegnungsstätte für junge Menschen werden. Geplant ist ein „Gedenkraum“, in dem Gedichte und Zeichnungen von im Krieg getöteten Kindern ausgestellt werden sollen. Das Museum wolle aber nicht nur Kindern Anregungen zum Nachdenken und Kennenlernen geben, betont Vladi. Auch Erwachsene sollten lernen, die Welt mit den Augen ihrer Kinder besser zu verstehen. Tom Hommel, epd