■ Schnittplatz
: Biolek an Karteikartenbröseln

Als kleinen Nachtrag zum Start der neuen Staffel von „Boulevard Bio“ hier erstmals und exklusiv ein Rezept aus dem bislang unveröffentlichen taz-TV-Kochbuch. Das Gericht heißt „Biolek à la Rebmann“ und wird all denen ganz besonders schmecken, die sich von Talkshows terrorisiert fühlen.

Zutaten: ein frischer oder tiefgefrorener Biolek, ein Bund Petersilie, Salz, Pfeffer, Zitronensaft.

Der frische Biolek wird sofort nach der Sendung vom Hinterteil des Prominenten getrennt und dann über der Stuhllehne gerupft. Vorsicht beim Ausnehmen! Die Sprechblase sorgfältig von der Leber trennen, damit sie nicht ausläuft und einen schleimigen Geschmack hinterläßt. Ein tiefgefrorener Biolek muß zum Auftauen aus der Hülle genommen werden. Dazu schneidet man das karierte Wollkleid vorne mit einer Schere auf und schält das Fleisch vorsichtig heraus. Mit einer Geflügelschere lassen sich Brille, Manschettenknöpfe und Schlips mühelos abknipsen.

Der kurz in italienischem Mineralwasser gewendete Biolek wird nun innen und außen mit Salz bestreut und mit Zitronensaft eingerieben, damit auch die letzten hartnäckigen Kompliment- und Kalauereinlagerungen verschwinden. In heißer Butter anbraten, ablöschen und offen im vorgeheizten Backofen unter fleißigem Begießen braun und knusprig braten (erstes Programm, Garzeit 60 Minuten).

Beim Anrichten setzt man den Biolek mit übereinandergeschlagenen Hinterbeinen auf eine heiße Platte und verziert ihn mit frischer Petersilie oder Karteikartenbröseln. Tip: Noch gehaltvoller wird das Menü, wenn der Biolek mit einer Paste aus Stammwürze, Guppy-Rogen und Weißkohl gefüllt wird.

Beilagen: Schwenkkartoffeln, Risi-Pisi oder Pommes frites. Dazu serviere man einen gut gekühlten Pfälzer Riesling. Und als Dessert paßt ein schöner Karamelpudding (mind. 18 Eier). Guten Appetit! mum