Ausländerrecht auf dem Prüfstand

■ „Woche der ausländischen Mitbürger“ beginnt am Freitag

Auf die „dramatische Verschlechterung“ der Lebensbedingungen von Flüchtlingen in Deutschland will die „Woche der ausländischen Mitbürger“ hinweisen, die in Berlin und Brandenburg von 20. September bis 20. Oktober stattfinden soll. Unter dem Motto „Miteinander für Gerechtigkeit“ seien über 200 Veranstaltungen vorgesehen, teilte der Ausländerbeauftragte der Berlin-Brandenburgischen Kirche, Hanns Thomä- Venske, mit. Dabei sollen in Diskussionsrunden unter anderem Vorschläge zu einer Reform des Ausländerrechts erörtert werden. Zu den Schwerpunkten zählten die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen für Ausländer in Deutschland, die Situation älterer Migranten und die Verminderung des Schutzes für Flüchtlinge, heißt es in der Mitteilung weiter. Ausländische Unternehmen, die in Deutschland tätig werden, richteten sich nach den Löhnen und dem Arbeitsrecht ihres Heimatlandes. Dies habe „verheerende Folgen“ für deutsche und ausländische Arbeitnehmer. Besonders im Bausektor steige die Zahl der arbeitslosen Deutschen, die Willkür gegenüber Ausländern nehme ebenfalls zu.

Zudem erreiche die erste Generation der ausländischen Arbeitnehmer das Rentenalter, heißt es. In der früheren Heimat seien sie isoliert, und in Deutschland sei ihre Integration trotz jahrzehntelanger Arbeit nicht gelungen. Ihrer Betreuung und Pflege werde zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

Der ökumenische Eröffnungsgottesdienst wird diesen Samstag um 17 Uhr in der Kirche Zum Heiligen Kreuz stattfinden. epd