Beim Öl wird Personal gespart

■ Schiffsreiniger Pahl muß Blohm + Voss hinterherschrumpfen/ Multi BP „überlegt“, beim Rechnungswesen zu kürzen

Die Hamburger Schiffs- und Industriereinigung Johannes M. Pahl GmbH will bis zum Jahresende 35 MitarbeiterInnen entlassen. Die übrigen 50 Beschäftigten sollen nach dem Plan der Muttergesellschaft Carl Robert Eckelmann AG (Hamburg) nicht mehr nach dem Hafentarif, sondern nach einem etwa 20 bis 25 Prozent niedrigeren Haustarif bezahlt werden, sagte der Vorstandsvorsitzende Robert M. Eckelmann gestern.

Pahl gilt in Hamburg als Spezialist für Ölbekämpfung, Beseitigung und Säuberung von Rückständen in Schiffstanks. Der Pahl'sche Stellenabbau sei die Konsequenz aus einem Umsatzeinbruch von 35 Prozent, der durch die Verkleinerung der Werft Blohm + Voss ausgelöst wurde. „Die Veränderungen bei Blohm + Voss haben uns als Zulieferer 2,5 bis drei Millionen Mark Umsatzrückgang beschert“, sagte Eckelmann.

Seit der Reduzierung des staatlichen Zuschusses für die Entsorgung von Schiffsölen seien außerdem die abgegebenen Schiffsöl-Mengen um 50 Prozent zurückgegangen. Die Eckelmann-Gruppe will auch die „Markus“ verkaufen, das derzeit größte Ölbekämpfungsschiff auf der Elbe.

Auch der Mineralölkonzern BP will sich vielleicht von 100 Hamburger MitarbeiterInnen trennen. Der Öl-Multi mit Europa-Zentrale in Brüssel prüft derzeit weitere Kosteneinsparungen durch die Zusammenlegung von Konzernbereichen. Überlegt werde, inwieweit die Servicebereiche Lohnabrechnung und Rechnungswesen beschnitten werden können, sagte der Sprecher der BP Oil Deutschland, Uwe Reif, gestern in Hamburg. Am deutschen BP-Sitz Hamburg sind in diesen Abteilungen rund 100 Leute beschäftigt, über deren Schicksal es jedoch noch keine konkreten Beschlüsse gebe. dpa