Ein genialer Typ

■ Welthandballer Richardson konnte Großwallstadt in Magdeburg nicht retten

Magdeburg (dpa) – Die Handball-Bundesliga ist schneller geworden, die Tore fallen in Massen. Dies zeigen jeweils 53 Treffer in den Mittwochs-Spielen zwischen dem SC Magdeburg und dem TV Großwallstadt (28:25) sowie TuSEM Essen und der SG Wallau- Massenheim (28:25). „Wir werfen 26 Tore beim Supercup, 29 bei Wallau und heute 28. Der Angriffshandball wird immer attraktiver“, befand Lothar Doering, Trainer des DHB-Pokalsiegers SC Magdeburg.

Dabei nicht zu unterschätzen ist die Rolle der ausländischen Stars. Frankreichs „Welthandballer des Jahres“ Jackson Richardson sorgt in den Reihen der Großwallstädter für gehörigen Schwung und bei der Konkurrenz für Verwirrung. Wo er ist, geht die Abwehr hin. Das schuf Freiräume für Olympiasieger Nenad Kljaic am Kreis, die dieser zu sechs Treffern nutzte. „Jack ist ein genialer Typ, aber er kann genialer spielen als heute“, meinte TVG-Trainer Thomas Gloth, obwohl der Franzose selbst noch vier Tore erzielte.

Auf der anderen Seite war es Stefan Kretzschmar, der erstmals im Magdeburger Trikot zur Spiellaune fand. Neben dem Rumänen Robert-Ioan Licu, der zehn Tore warf, war Deutschlands zweifacher „Handballer des Jahres“ mit sieben Treffern prägender Spieler beim Pokalsieger. „Kretzschmar war stark heute. Wenn er so weiter spielt, kann er hier eine große Figur werden“, lobte Doering, der sich mit Streicheleinheiten für seine Akteure für gewöhnlich zurückhält.

Großwallstadts Trainer Gloth sah angesichts des schnelleren Spiels Probleme für die Unparteiischen: „Spieler wie Jack, die schnell sind, müssen mit Pfiffen geschützt werden. Die Schiedsrichter müssen sich wohl auch erst an seine Spielweise gewöhnen.“