Allgemein wurde festgestellt: Fußball ist so

Alle mußten lächeln. Der ehemalige Stuttgarter Interimstrainer Joachim Löw , aber der lächelt sowieso immer. Der Düsseldorfer Immernoch-Trainer Aleksandar Ristic grinste ein bißchen höhnisch und ein bißchen überrascht. Thomas Berthold natürlich auch, weil er Gelb-Rot gesehen hatte, bevor das Unheil seinen Lauf nahm. Und selbst dem sonst so verbissenen Thorsten Legat kräuselten sich die Lippen. „So ist Fußball“, hat einer von ihnen flüchtig im Nebensatz und stellvertretend für alle gesagt. Gemeint war: Fußball ist ungerecht. Die Stuttgarter lächelten, weil sie trotzdem noch auf dem zweiten Platz stehen und „so ein Tag“, sprich: so eine Niederlage, „ja mal kommen mußte“, denn, wir ahnen es..., so ist Fußball.

Eine andere unverrückbare Weisheit des Fußballs ist die, daß „während der Wies'n der FC Bayern nahezu unschlagbar ist“ ( Franz Beckenbauer ). Diesmal bedurfte es allerdings des Paragraphen eins, so ist Fußball, um den Oktoberfest-Nimbus zu bewahren. „Herz gezeigt“ hätten die Seinen, befand Karlsruhes Coach Winfried Schäfer , und: „Mit dem Spiel bin ich zufrieden.“ Mit dem Ergebnis? „Wir waren die klar bessere Mannschaft“, sagte unwidersprochen Thomas Häßler und guckte ganz unglücklich, dabei müßte der Spielmacher des KSC doch wissen, daß... Fußball nun mal so ist. Wie Fußball wirklich ist, faßte Diplomrealist Thomas Strunz für die Bayern knapp, präzise und treffend zusammen: „Wir haben drei Punkte, sind wieder Tabellenführer, alles andere ist egal.“ Im Subtext flirrte überdeutlich folgende Rede mit: Fußball ist so. to