Hamburger Kino–Tips

Endlich gibt es eine Lösung, wie der noch junge Feiertag, der Tag der Einheit, gebührend begangen werden kann:Tötet den Osten. Eine Liebeserklärung von Raymond Ley ist die Geschichte des Statthalters Ost, der vom vorderen in den hinteren Osten reist, um zu sprechen und zu morden. Sein Deckname: Der doppelte Russe. Eine Kugel in seinem Kopf hält ihn auf Trab. Sie birgt seine revolutionären Erinnerungen mit den Unterabteilungen: Gelegentlicher Widerstand, politische Erziehung - bewaffnetes Kampftrinken. Das Pamphlet wurde auf Orwo-Filmresten der Nationalen Volksarmee gedreht. Einseitig und doppelzüngig wird die Nach-Wende-Zeit kommentiert.

Im Vorprogramm serviert Ley Szenen aus dem wahren Leben, als da sind: Stärkt die katholische Urzelle! - Neues vom mobilen Hostien-Service-Ost. „Quelle“ macht den Osten bunt - Einzelhändlerschicksale. „Ich wurde aufgeschlitzt – aber Gott hat mich zurückgeschickt.“ - Ein Schaffner schildert seine aufregendste Ost-Begegnung.

Do, 3. Oktober, 20.30 Uhr, 3001

 

Nach der Trennung in Ost und West spaltete ein Kunstobjekt die Nation in zwei Lager, Verhüllung ja oder nein. Der Film Dem Deutschen Volke - Verhüllter Reichstag 1971-95 von Wolfram und Jörg Daniel Hissen, mit 14 Kamerateams über 24 Jahre gedreht, dokumentiert den Weg des umstrittenen Projektes. Zur Premiere werden Christo und Jeanne Claude, sowie die beiden Filmemacher anwesend sein.

Mo, 7. Oktober, 20.30 Uhr, Zeise, Kino 1

 

Wer Pulp Fiction gemocht hat, wird die Charles Napiers aus der Londoner Camden-Town-Szene erst recht lieben. Sie kommen nach Hamburg, um mit ihrem typischen Tarantino-Sound die Nacht der wilden Hunde einzuläuten. Anschließend läuft Reservoir Dogs.

Sa, 5. Oktober, 23 Uhr, Fama

 

Der Kinder- und Jugendfilm Mein Freund Joe (zudem wir Eintrittskarten verlosen) erzählt die Geschichte eines irischen Zirkusmädchens, das sich als Junge ausgeben muß. Das Spiel mit den stets wechselnden Identitäten begeisterte das Publikum auf der diesjährigen Berlinale und brachte dem Film den „Blauen Bären“ ein.

ab Do, 3. Oktober, 15.30 Uhr, Abaton if