Harter Vollzug - betr.: "Lauter kleine Härtefälle", taz vom 17.9.1996; Anekdote - betr.: "Vorschlußlorbeeren für Ernst Uhrlau, taz vom 25.9.1996; Sonderangebot - betr.: Ein Laib auf Rabatt, taz vom 21.9.1996

Betr.: „Lauter keine Härtefälle“, taz hamburg vom 17.9.1996

Harter Vollzug

In dem Artikel über die Verlegung von Hamburg nach Schleswig-Holstein von Gefangenen vermisse ich folgende Fakten, die ich bitte, Ihren LeserInnen zugänglich zu machen:

1. Kriterium für die Verlegung ist, wo die Straftat geschehen ist, in welchem Land. Hier liegt Schleswig-Holstein vorn.

2. Die Kosten pro Gefangenen und pro Tag betragen DM 176,-. Diese Kosten müssen seit Beendigung des Staatsvertrages 1993 von den Ländern Bremen und Schleswig-Holstein gezahlt werden. Angeblich wollen die Länder nicht mehr zahlen.

3. Der wirkliche Grund, warum sich die Gefangenen hartnäckig weigern, verlegt zu werden, liegt im bekannten „härteren Vollzug“, speziell in Lübeck-Lauerhof, in Schleswig-Holstein.

Edith Wessel

Betr.: „Vorschußlorbeeren für Ernst Uhrlau“, taz hamburg vom 25.9.1996

Anekdote

Liebe tazlerInnen,

ich schicke Euch zur Meinungsbildung in der Frühstückspause einen bald 10 Jahre alten Artikel einer Hamburger Schülerzeitung. Er beschreibt den Verlauf einer Infoveranstaltung am Volksdorfer Walddörfer-Gymnasium im Frühjahr '87, in der Uhrlau für den VS zum Thema polit. Extremismus sprach. Anlaß der Veranstaltung war ein lokaler Vorfall, eine Art Vorhut der bald darauf beginnenden neonazistischen Gewalt:

Nach einer Promotion-Fete der SchülerInnenzeitung war ein antifaschistisch aktiver Redakteur vor der Schulaula kräftig verdroschen worden. Als sich herausstellte, daß der (schulfremde) festgenommene Schläger ein dem Staatsschutz bekannter Neonazi war, daß dieser von Volksdorfer Mitschülern angeheuert worden war, daß einer dieser Mitschüler bis dahin unbehelligt mit FAP-Abzeichen zum Unterricht erscheinen durfte, entstand bei den properen Volksdorfer Eltern eine gewisse Besorgnis.

Doch dann kam Herr Uhrlau, erklärte den Eltern und LehrerInnen mit adretten Schaubildern, daß es Rechtsextremismus eigentlich nicht gibt, und alle konnten mit einem gelösten „Puh, ein Glück...“ wieder nach Hause gehen. Damit das Bild auch juristisch stimmte, hatten vorher schon die Kollegen vom Staatsschutz (FD-7) mit einem duften Trick und stinkigen Drohungen gegen das Opfer eine Einstellung der Ermittlungen erreicht.

Diese kleine Anekdote zum Thema Vorschußlorbeeren auf Uhrlaus Haupt. Christian Dworeck

Betr.: „Ein Laib auf Rabatt“, taz hamburg vom 21.9.1996

Sonderangebot

Sehr geehrte Damen und Herren,

Zu Ihrem Artikel möchte ich einiges richtigstellen. Bei unserer Aktion „jedes 10. Brot gratis“ handelt es sich um ein Sonderangebot und nicht, wie von Ihnen berichtet, um einen gewährten Rabatt. Ferner möchte ich mit Nachdruck darauf hinweisen, daß ich die in meiner näheren Umgebung ansässigen Mitbewerber zwar als Konkurrenz, niemals jedoch als, wie von Ihnen wörtlich geschrieben, „aggressiv werbende Konkurrenz“ bezeichnet habe. Mit freundlichem Gruß

Heinrich Wulf