Unterm Strich

Bitte nicht mehr anrufen: „Hinkelsteinfein: Asterix on Ice“ hieß es am Freitag bei uns, und von der wunderschönen Falbala war die Rede, die jetzt natürlich alle sehen wollen. Deswegen als Nachtrag jetzt und hier die Tourneeroute. Der Auftakt in Berlin ist vorbei, ab Mittwoch geht es in der Kölner Sporthalle weiter, ab 16. Oktober in der Münchner Olympiahalle. Und so weiter, quer durch die Republik: Freiburg, Ludwigshafen, Ravensburg, Rostock, Dortmund, Stuttgart, Grefrath (ja, Grefrath!), Nürnberg, Hannover, Hamburg, Oldenburg, Leipzig, Frankfurt/Main und, uff! Düsseldorf.

Aber jetzt zur Frankfurter Buchmesse. Auf der bis Samstag übrigens 151.000 BesucherInnen gezählt wurden. Die Messeleitung findet das wenig, im Verhältnis zum letzten Jahr genau 12 Prozent zuwenig, hat aber auch eine Erklärung parat: Über den Einheitstag hätte es die Deutschen wohl zu Kurzurlauben gedrängt. Schade, daß es alle diejenigen, die an den ersten drei Tagen gekommen sind, nicht ersatzweise zu einem taz-Abo gedrängt hat. Wir fänden 151.000 nämlich gar nicht wenig.

Die Buchmesse also. Die Gesellschaft für bedrohte Völker in Göttingen hat Peter Handke und den Suhrkamp Verlag wegen Handkes neuen Buches „Sommerlicher Nachtrag einer winterlichen Reise“ angegriffen. Handke breche erneut „eine Lanze für die Kriegsverbrecher, die den ersten Völkermord in Europa seit den 40er Jahren begangen haben“, sagte der Bundesvorsitzende der Gesellschaft, Tilmann Zülch, am Samstag auf der Messe. Dies habe Handke bereits mit seinem umstrittenen Ex-Jugoslawien-Reisebericht getan, der in diesem Jahr für Kritik und bei Lesungen zu Tumulten geführt hatte. Zülch warf Handke vor, Massenerschießungen von etwa 8.000 Bosniern in Srebrenica zu bezweifeln und die „Massakrierung von vielen hundert Muslimen“ an der Brücke über den Fluß Drina in Visegrad zu leugnen. Zudem beschimpfe der Schriftsteller in seinen beiden Büchern angesehene Journalisten und Blätter der westlichen Welt. Er „entlastet die Täter und beschuldigt die Berichterstatter“, so Zülch.

Der katholische Theologe und Psychotherapeut Eugen Drewermann indessen kritisierte die bundesdeutsche Asylpolitik, als er sein neues Buch „Jesus von Nazareth – Befreiung zum Frieden“ (Walther Verlag) vorstellte.