SPD: Willy-Brandt-Platz

■ Platz der Republik soll umbenannt werden. PDS unterstützt SPD-Vorschlag

Der „Platz der Republik“ direkt vor dem Reichstagsgebäude soll nach dem Willen der SPD in „Willy-Brandt-Platz“ umbenannt werden. Es sei an der Zeit, Willy Brandt, dessen Todestag sich am Dienstag zum vierten Mal jährte, zu würdigen, sagte der SPD- Landesvorsitzende Detlef Dzembritzki gestern. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) habe bereits Zustimmung signalisiert. Nach Abstimmung mit dem Bundestag könnte die Umbenennung im Einvernehmen mit dem Bezirk und dem Senat erfolgen.

Für die Würdigung des Friedensnobelpreisträgers und ersten SPD-Bundeskanzlers käme daher nur ein Platz in Frage, der das neue, wiedervereinigte Berlin symbolisiere, so Dzembritzki. Die Berliner Gesetzeslage sieht vor, daß eine Benennung öffentlicher Straßen oder Plätze erst nach dem fünften Todestag der Person vorgenommen werden kann. „Damit bleibt genug Zeit, um zu einem Konsens zu kommen“, sagte Dzembritzki.

Die PDS unterstützt den Umbenennungsvorschlag der SPD. Carola Freundel, Fraktionsvorsitzende der PDS, will noch weiter gehen: „Ein Platz der Republik an anderer Stelle stünde der Stadt gut zu Gesicht. Dafür bietet sich der jetzige Schloßplatz an.“ Der frühere Aufmarschplatz nähre mit seinem jetzigen Namen nur die Sehnsucht nach dem Schloß. Als neuer Platz der Republik wäre er kein Ort des Staates, sondern ein Ort des zivilen Gemeinwesens. taz/dpa