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■ General mit GSG-9-Ausbildung kommandierte Terror in Ost-Timor

Köln (ots) – Der Oberkommandierende der indonesischen Armee-Einheiten, die seit 1975 die Insel Ost-Timor besetzen und dort unzählige Massaker unter der Zivilbevölkerung verübt haben, wurde bei der GSG-9 ausgebildet. Dies berichtet das ARD-Magazin Monitor in seiner heutigen Sendung.

Militärisch verantwortlich für das Vorgehen der indonesischen Spezialeinheit auf Ost-Timor, das von Menschenrechtsorganisationen und der UNO wiederholt als völkerrechtswidrig verurteilt wurde, ist der kommandierende General Prabowo Subianto, der 1981 eine Spezialausbildung bei der GSG-9 des Bundesgrenzschutzes in Hangelar erhielt.

Unmittelbar nach seinem Deutschlandaufenthalt übernahm der damalige Oberstleutnant das Kommando der Spezialeinheit Detachment 81 der indonesischen Armee, berüchtigt für ihr grausames Vorgehen auf Ost-Timor.

Bis heute wurden hier über 80.000 Menschen von indonesischen Soldaten brutal ermordet. Die Special Forces sind mit Heckler & Koch-Maschinenpistolen und anderen Waffen aus Deutschland ausgerüstet.

Seit der Machtübernahme von Präsident Suharto im Jahr 1965 pflegt auch der Bundesnachrichtendienst (BND) enge Kontakte zu den indonesischen „Partnerdiensten“.

Nach Monitor-Informationen unterhält der BND in Jakarta eine Legalresidentur, BND-interne Bezeichnung: FB 70.

Im Hinblick auf den geplanten Besuch von Bundeskanzler Helmuth Kohl Ende des Monats in Indonesien, kritisiert der Deutsche Katholische Missionsrat, der Zentralverband aller katholischen Hilfswerke, die deutsche Unterstützung des indonesischen Regimes und fordert den sofortigen Stopp aller Rüstungsexporte nach Indonesien.

Prälat Norbert Herkenrath, der Präsident des Missionsrates, kritisiert in der Monitor-Sendung die Bundesregierung: „Wenn es um handfeste Wirtschaftsinteressen geht“, so Herkenrath, „wird die Menschenrechtsfrage oft außen vor gelassen.“