„Grand Slam“ bringt den Ausgleich

■ Die Playoff-Halbfinals im Baseball kommen langsam in Gang und die Favoriten Atlanta und New York ins Straucheln

Berlin (taz) – Mit 8:3 hatten die St. Louis Cardinals das zweite Spiel der Meisterschaftsserie der National League gegen die Atlanta Braves gewonnen, und alles rieb sich verwundert die Augen. Sicher hätte man den Cardinals auch mal einen Sieg in der Best-of-Seven- Serie zugetraut, aber nicht ausgerechnet in Atlanta, wo die Braves zuletzt acht Playoff-Heimspiele in Folge gewonnen hatten. Und nicht ausgerechnet gegen Greg Maddux, der in den letzten vier Jahren jeweils als bester Pitcher mit dem Cy-Young-Award ausgezeichnet worden war. Erstaunt war auch Ray Lankford, Outfielder der Cardinals: „Acht Runs läßt Maddux normalerweise im ganzen Monat nicht zu.“ Das Spiel entschied Gary Gaetti, Third Baseman der Cardinals, der im siebten Inning den Ball in die Ränge jagte, als die Bases gerade voll waren. Dieser sogenannte „Grand Slam“ brachte vier Runs auf einmal und Maddux die Erkenntnis: „Ein schlechter Wurf und das Spiel war gelaufen.“ Die Serie steht nun 1:1, und die Braves werden sich strecken müssen, um ihre vierte World Series seit 1991 zu erreichen.

Der mögliche Gegner wird in den Endspielen der American League zwischen den New York Yankees und den Orioles aus Baltimore ermittelt. Nach einem dramatischen 5:4-Auftaktsieg für die Yankees konnte Baltimore Spiel zwei mit 5:3 gewinnen, und so steht auch diese Serie unentschieden. Die Orioles gewannen mal wieder dank zweier Homeruns, die jeweils zwei Runs brachten. In der regulären Saison hatte das Team 257mal den Ball hinter die Bande befördert und damit einen Rekord der Yankees von 1961 überboten. „So punkten wir nun mal hauptsächlich“, nahm Chefcoach Davey Johnson ein wenig resigniert die recht eindimensionale Offensive seines Teams zur Kenntnis. to