■ Soundcheck
: Gehört: Kid Creole & The Coconuts

Gehört: Kid Creole & The Coconuts. Was müssen das für schöne Zeiten gewesen sein, Anfang der 80er Jahre, als Kid Creole & The Coconuts ihren flippigen Bacardi-Sound noch live auf die Bühne gebracht haben. Mit großer Bandbesetzung, inklusive einem richtigen Schlagzeuger und Blechbläsern. Da kam bei Hits wie „Stool Pigeon“ und „Annie I'm Not Your Daddy“ wahrscheinlich noch echtes Karibik-Flair in die Clubs, und die schillernden Kostüme der Coconut-Girls waren nicht nur Fassade für eine müde und schlecht ausgesteuerte Playback-Show.

Denn auch die vollmundigen Anheizer wie „Are you ready for Party Part two“ konnten bei der durchorganisierten Show in der recht gut gefüllten Großen Freiheit nicht darüber hinwegtäuschen, daß lediglich die Ohrwürmer und Intros live gesungen und gespielt wurden. Denn auch wenn der Keyboarder die anstandshalber mitgebrachte Posaune siegessicher auf und nieder zieht und der Drummer hinter seinem Gerät einen noch so großen Budenzauber veranstaltet – kein Mensch ist in der Lage im Stehen eine Base-Drum zu bedienen. Schon gar nicht auf einem Bein. Das Publikum ließ sich davon allerdings kaum beeindrucken. Vielleicht wollten die Zuhörer in den ersten Reihen aber für 35 Mark Eintritt auch einfach nur eineinhalb Stunden Spaß haben. Anneli Dierks