Gezerre um Jungtalent

■ Aachen will Nachwuchsstar Frings nicht zu Werder ziehen lassen / Lemke optimistisch

„Keine Chance für Werder“ – wenn es nach Harald Palm, Manager des Fußball-Regionalligisten Alemannia Aachen geht, dann kann der SV Werder die Verpflichtung des Jungstars Thorsten Frings vergessen. Seit Wochen bemühen sich die Bremer schon darum, das 19jährige Stürmertalent unter Vertrag nehmen zu können, nun will die Alemannia die Debatte beenden. In einem Interview mit „Radio Aachen 100, eins“ stellte Palm noch einmal unmißverständlich klar: Frings bleibt am Tivoli. Und die Alemannia-Vizepräsidentin Gabriele Mokné legte noch einmal nach: „Frings ist ein elemantarer Bestandteil unseres Zukunftkonzepts.“

Das soll Frings auch bei Werder-Trainer Hans-Jürgen Dörner werden. Und deshalb bleibt man trotz der starken Worte aus dem Westen in Bremen hanseatisch-cool. „Ich gehe davon aus, daß das klar geht“, sagte Werder-Manager Willi Lemke unverdrossen optimistisch am Samstag. Werder habe keine besondere Eile, erklärte Lemke der taz. „Das ist kein Spieler, der uns schon in der nächsten Woche helfen soll. Auch gut, wenn er erst im Januar oder erst im nächsten Sommer kommt.“ In der kommenden Woche will Werder mit Frings und der Alemannia-Spitze verhandeln.

Schon vor dem Ende der letzten Saison hatte die Hatz auf das Talent begonnen. Da hatte Frings in der Regionalliga zehn Tore geschossen und die Aufmerksamkeit des Karlsruher SC auf sich gezogen. Doch kurz vor Vertragsabschluß hatte Frings noch einmal um ein Jahr bei den Aachenern unterschrieben. Damals waren 350.000 Mark Ablösesumme im Gespräch gewesen. Seitdem hatte Werder den Stürmer mehrfach beobachten lassen. Zuletzt hatte Werder-Amateurtrainer Thomas Schaaf vor drei Wochen den Stürmer beim 3:2-Sieg gegen den FC Homburg zugeguckt. Da hatte Frings allerdings kein Tor erzielt – „zum Glück für die Alemannia“, heißt es nun hoffnungsfroh aus Aachen. Avy / J.G.