Pädagogischer Nachholbedarf

■ Kieler Ministerien streichen Geld für Jugend-Umweltjahrmarkt

Erziehungsmaßnahme der oberen Preisklasse: 2000 Mark weniger als geplant bekommen die VeranstalterInnen des Jugend-Umweltjahrmarktes in Bad Oldesloe vom Land Schleswig-Holstein. Die Kieler Jugendministerin Angelika Birk und die Staatssekretärin des Umweltministeriums, Henriette Berg, attestierten den Jugend-Umwelt-Projektwerkstätten (JUPs) „pädagogischen und organisatorischen Nachbesserungsbedarf“. Statt der versprochenen 17.500 Mark sollen die Werkstätten deshalb nur 15.000 erhalten.

Wenn die Werkstätten ihr Konzept für den Jahrmarkt nicht ändern, will die Landesregierung im kommenden Jahr gar kein Geld mehr dafür ausgeben. Grundsätzlich schätze sie jedoch die Arbeit der Projektwerkstätten und halte sie für „pädagogisch wichtig und unterstützenswert“, sagte Birk gestern bei einem Gespräch mit den JUPs. Sie hofft, daß die Werkstätten für den Markt 1997 ein neues Konzept entwickeln, dann aber „in frühzeitiger enger Abstimmung zwischen Jugendministerium und Veranstaltern“.

Die 2000 Mark, die die Behörde in diesem Jahr behalten will, sollen für die JUPs zwar eine Minderung des Etats darstellen, aber nicht den Ruin für den Markt bedeuten, sagte Birks Sprecherin Margret Lüneborg gegenüber der taz. Die Projektwerkstätten pressemitteilten gestern, sie könnten die Kürzung wegen der organisatorischen Mängel verstehen. Trotzdem: „Es kann sein, daß uns jetzt Geld fehlt“, sorgt sich eine Mitarbeiterin der JUP in Bad Oldesloe: „Wir haben von Anfang an knapp kalkuliert.“ Jetzt müsse erstmal gerechnet werden. Das wollen auch die Ministerien. Sie prüfen, wie sie das Geld „haushaltsrechtlich unbedenklich“ zurückhalten können. Die Hamburger Jugendbehörde derweil will bei ihrer Unterstützung der JUPs bleiben. juw