Fünf Festnahmen

■ Erster Erfolg im Fall Fiszmann. Doch Schicksal des Entführten weiter ungewiß

Wiesbaden (taz) – Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz von Landeskriminalamt Hessen und der Staatsanwaltschaft wurde gestern in Wiesbaden über einen ersten Fahndungserfolg im Entführungsfall Jakub Fiszmann (40) berichtet. Demnach wurden bereits am Vormittag drei Männer und zwei Frauen festgenommen, die dringend verdächtigt werden, den ledigen Multimillionär aus Frankfurt am 1. Oktober 1996 entführt und neun Tage danach das Lösegeld in Höhe von vier Millionen mark kassiert zu haben. „Bis auf zwei Scheine“, so der Leiter des hessischen LKA, Klaus Timm, sei auch das „komplette Lösegeld“ in einer Wohnung im Tulpenweg in Wiesbaden sichergestellt worden. Timm: „Wir haben die Haupttäter – und wir haben „teilgeständige Einlassungen.“

Über das Schicksal von Jakub Fiszmann konnten oder wollten Timm und der Frankfurter Oberstaatsanwalt Rainer Schilling dagegen keine Angaben machen. Auf Nachfrage sagte Timm allerding, daß es solange noch eine Chance gebe, daß Fiszmann noch lebe, bis das Gegenteil bewiesen sei. Die Vernehmung der Tatverdächtigen dauere noch an. Und auch die aufgefundenen Kraftfahrzeuge, mit denen die Entführung von Fiszmann bewerkstelligt worden sei, würden zur Zeit noch untersucht.

Eine der festgenommenen Frauen habe zehn Jahre lang in der Immobilienfirma von Fiszmann gearbeitet; einer der Männer dort Hilfsarbeiten ausgeführt. Das Alter der Frauen gab Timm mit 41 und 51 Jahre an, das der Männer mit 26, 39 und 48 Jahren. Oberstaatsanwalt Schilling erklärte, daß es bislang keinerlei Hinweise, etwa auf die sogenannte Russenmafia, gebe oder auf Zusammenhänge mit den Osteuropageschäften der Firma Fiszmann. Klaus-Peter Klingelschmitt